Custom Ciao – Santa Cruz
Am Open Day 22.04.23 zeigte die Mopedszene, wie stark sie ist, wir empfingen ganze Fangruppen und darunter sahen wir Unikate, aber eines fiel uns besonders auf, und als wir mit seinem Besitzer Marcus Bullok sprachen, baten wir ihn, uns mehr über dieses schöne Custom Ciao Santa Cruz zu erzählen, und das tat er:
“Ich habe hier noch so olle Numberplates von UTHA. Nimm die mit! Sonst gehen die in den Müll” so, oder so ähnlich viel der Satz bei einer Firmenauflösung bei Kumpel Marc. Gleichzeitig erinnerte ich mich an meine erste Ciao in meiner Jugend, wo diese Art von Teilen Anfang der 90er nicht fehlen durften. Im Prinzip entstand die Idee eine Ciao zu bauen wie ich Sie mir damals gewünscht hätte. Das Farbkonzept stand insofern fest, da die Numberplates nicht lackiert werden sollten. Eine Kontrastfarbe musste noch her, so wie es in den 90gern zum guten Ton gehörte!
Also Gelb, oder weiss? Ach egal, beides!
So begann die Suche nach Zeitgenössischem Zubehör. Satteldecke und Lenker aus Frankreich, Weiße Lampen (durchgefärbt) aus der Schweiz, Lampenmaske aus Italien, Rote Griffe / Hebel aus Polen usw. Die hierzulande zusammengetragenen Teile trugen teilweise noch pinke Preisschilder, der ein oder andere weiß welcher Shop das war.
Satteldeckel aus Frankreich
Weiße Lampen aus der Schweiz, Lampenmaske aus Italien
Rote Griffe aus Polen
„Früher gab es das doch alles für eine Hand voll DM?“ Die Zeiten scheinen vorbei zu sein.
Motorenmäßig musste es in jedem Fall ein Seitenansauger werden – das war klar. Durch Zufall bekam ich einen Simonini Membranansauger. Zum Einsatz kam ein Nachbaugehäuse gepaart mit einer Pinasco Vollwangenwelle. Der Wassergekühlte Polini Zylinder mit 41mm fand den Weg eher durch Zufall zu mir. Ein guter Bekannter fand die Idee mit der 90er CIAO so gut, dass er ihn mir für einen guten Preis überlies. Kolben und Dichtung für den wassergekühlten Zylinder trieb das Scooter-Scooter irgendwo auf. Ebenso stammen alle anderen restlichen benötigten Teile wie Reifen, Lager, Bremse, Kabelbaum usw. aus Bergheim Glessen. Der Vorratsbehälter an der Stelle wo sonst der Tacho sitzt kam als 3D-Druckteil dazu.
Unterwegs ist die Ciao auf 16 Zoll Ten-Spoke Felgen und die Kraftübertragung läuft über eine Serien Kupplung (verstärkt) samt Riemenscheibe über ein 8,5er Bravogetriebe. Beatmet wird der Motor über einen 16er Dellorto Vergaser (mit 7er Schieber – Wichtig!) und ausgestoßen wird der verbrannte Kraftstoff über einen FalkR Resoauspuff. Dieser verlangt recht hohe Steuerzeiten, daher lief der Drehmel eine nicht unerhebliche Zeit und fraß sich ins Material des Zylinders und des Kurbelgehäuse.
Der Rahmen ist eine Ciao (C6V Moped) welches eine Verstrebung erhielt. Zum einen verschwand viel Material um den Seitenansauger durch den Rahmen zu bekommen, zum anderen ist der Rahmen bereits für den Malossi Big Deps mit 21er Vergaser vorbereitet. Auch hier verschwand einiges an Blech, daher die Idee einer Verstärkung. Lackiert wurde die Ciao von einem guten Freund, die Farbwahl orientierte sich an den vorhandenen Kunstoffteilen.