News zu Vespa Themen

Die ESC-Saison steht vor der Tür und damit auch die Vorbereitungen. Neue Motoren und Fahrzeuge werden wir auch dieses Jahr auf den Rennstrecken in Deutschland, Frankreich, Österreich und Ungarn zu sehen bekommen.

Auf unserem Prüfstand hat sich ein eigentlich typischer K1 Motor eingefunden und wird auf seine Leistungsfähigkeit und Funktion hin überprüft.

Dem ESC-Regelwerk entsprechend, ist der Hub auf 51mm begrenzt.
Daher kommt in diesem Fall eine BGM Kurbelwelle mit 51mm Hub und 105mm Pleuel zum Einsatz.

Der auf dem Gehäuse thronende Polini Evo wird von einer, mit 0,35mm Carbon Material auf 2 Klappen umgebauten Polini Membran mit Strohspeed Ansaugstutzen beatmet. Für die Gemischaufbereitung ist hier ein 33er Keihin zuständig. Um das Kurbelgehäuse sauber zu halten, wird die Luft durch einen Marchald Luftfilter angesaugt. Der sehr gute Luftdurchsatz des Marchald Filters und die daraus sehr geringe Verlustleistung im Promille Bereich, machen diesen auf der Straße bewährten Filter auch für den Renneinsatz interessant.
Gezündet wird per Vespatronic, die auf 24-16 eingestellt ist.

Auslassseitig wird der K1 Vertreter von einem Franz aufgeladen.
Gute Drehmomentwerte und moderate Drehzahlen machen diesen Auspuff auch für die Rundkurse sehr interessant.

Die erzeugte Leistung wird im Moment noch über eine verstärkte XL2 Kupplung auf eine DRT Runner Nebenwelle übertragen, doch dazu gleich mehr. Jetzt erstmal Kurvendiskussion:

Alles in allem ein typischer Franz-Motor, Resoeinstieg zwischen 5500 und 6000 U/min, Peak bei um 9000 U/min und lustig Overrev bis 10.000 U/min.

Mit 11PS bei 6000 U/min im Anstieg auch recht angenehm zu fahren.

Bei über 20 Ps von 7300U/min bis ca. 9700U/min kann man sich dank der Runner Nebenwelle bei Bedarf immer im Leistungsband bewegen.

Jetzt kommt der Knackpunkt, die Kupplung steigt anscheinend leider bei dem hier anstehenden Drehmoment aus, bei fast 20Nm ist einfach Schluß. Das heisst im Klartext, der Motor wird noch einmal geöffnet und es wird eine Hartz4 Kupplung verbaut.

Vielleicht ändert sich dann noch etwas an Leistung und Drehmoment.

Selbst wenn durch eine nicht rutschende Kupplung die Leistung nicht weiter ansteigt, so wird doch zumindest dem Verschleiß Einhalt geboten. Denn eine rutschende Kupplung ist auf der Rennstrecke vermutlich innerhalb weniger Runden oder auf der Straße nach einer Landpartie verbrannt und kann auch Folgeschäden nach sich ziehen.

Vielleicht finden wir ja noch Zeit um ein Portmap des Zylinders zu machen.

Kupplungsritzel 24Zähne DRT (schrägverzahnt) für 65Zähne Primärrad PX200, Rally200
Kupplungsritzel 24Zähne DRT (schrägverzahnt) für 65Zähne Primärrad PX200, Rally200

Frisch aus Italien bei uns eingetroffen sind Kupplungsritzel von Getriebeguru Denis Innocente (DRT). Denis ist spezialisiert auf Sonderlösungen und Kleinserien. Durch sein enormes know-how ist er in der Lage sowohl qualitativ wie auch preislich sehr Interessante und spezielle Teile zu konstruieren und zu fertigen. Seine Teile finden sich mittlerweile in nahezu jedem Rennmotor und bestätigen die hohe Fertigungsgüte seiner Spezialteile.

Hier präsentieren wir zwei Kupplungsritzel von DRT, gefertigt für die Verwendung in den Motoren der Vespa PX, Cosa, T5 und natürlich auch den älteren Modellen wie der beliebten Rally oder Sprint.
Durch das Baukastensystem, das Vespa bereits sehr früh in seiner Produktion realisiert hat, sind viele Teile untereinander kompatibel, auch wenn zwischen den Baujahren teilweise eine ganze Generation abstand ist.

Das oben gezeigte 24 Zähne Ritzel passt ohne jegliche Modifikation auf die PX200 (bis ca. Bj. 1996), Rally200 sowie die frühen Cosa200 Modelle (bis ca. Bj.1991). In diesen Fahrzeugen wurde der althergebrachte, klassische Kupplungstyp mit 7-Federn verbaut (optisch im übrigen sofort an den außenliegenden Federtellern erkennbar). Die PX200 Modelle ab 1996 sowie die Cosa ab 1992 verwenden im Regelfall bereits die weiter unten erläuterte Cosa2 Kupplung.
Diese 200cc Motore verfügen ab Werk über eine schräg verzahnte primäre Unterstzung im Verhältnis 23/65 woraus sich ein Übersetzungsverhältnis von 2,83 ergibt. Damit fährt eine PX bei 6000U/min um die 100km/h.

Wird ein solcher Motor z.B. mit einem Polini 210 Zylinder bestückt, zieht der zwar aus dem Drehzahlkeller wie ein Bulle in der Brunft, kann dabei sein massives Drehmoment aber nicht komplett in mehr Höchstgeschwindigkeit umsetzen. Dazu kann er nicht weit genug ausdrehen wie beispielsweise ein Malossi 210. Prinzipiell ist das dann in etwa wie ein kräftiger TDI Diesel der auf der Autobahn nur im dritten Gang gefahren wird. Das Ritzel von DRT schafft hier auf höchstunkomplizierte Weise Abhilfe. Das DRT Ritzel verfügt über 24Zähne (anstatt 23 wie Serie) und verlängert somit die primäre Untersetzung von 2,83 auf 2,71. Das ganze funktioniert durch den bloßen Tausch des Kupplungsritzel, das große Primärrad mit 65Zähnen verbleibt original belassen im Motor. Es muß also nicht der Motor für diese Übersetzungsänderung geöffnet werden!

Hat der Motor also genügend Kraft um die längere Untersetzung zu ziehen dankt er es mit einer höheren Endgeschwindigkeit bzw. einem geringeren Drehzahlniveau bei gleicher Gewschwindigkeit.
Das Ritzel passt nur in Verbindung mit dem originalen 65Zähne Primärrad der 200cc Modelle. Diese wiederrum kann aber selbstverständlich auch auf so gut wie allen anderen Nebenwellen, wie z.B. dem Der PX80 oder PX125 verwendet werden. Somit können beispielsweise auch Fahrzeuge die mit 8Zoll Bereifung ausgestattet aber mit einem PX Motor umgerüstet wurden, problemlos ausreichend lang untersetzt werden.

Kupplungsritzel 22Zähne DRT (geradverzahnt) für 64Zähne Primärrad Polini
Kupplungsritzel 22Zähne DRT (geradverzahnt) für COSA2 Kupplung für 64Zähne Primärrad Polini

Eine ebenfalls sehr interessante Nische hat DRT mit einem geradeverzahnten Ritzeltyp für die beliebten sogenannten COSA2 Kupplungen besetzt. Die COSA2 Kupplung wurde erstmals in der zweiten Bauhreihe der COSA Modelle ab ca. 1992 eingesetzt. Dieser Kupplungstyp zeichnet sich durch eine sehr geringe Handkraft bei sehr guter Dosierbarkeit aus. Er verfügt über einen geschlossenen Kupplungskorb (ohne Löcher für Federteller) und innenliegende 8-Federn. Er wird sehr gerne im Tuningbereich verwendet da er mithilfe von stärkeren Federn ein sehr hohes Drehmoment übertragen kann und dabei immer noch leicht bedienbar bleibt. Dieser Kupplungstyp verfügt allerdings auch über ein gänzlich anders gestaltetes Innenleben wodurch er bislang nicht mit den altbekannten, längeren Untersetzungskit von Polini oder Malossi kombiniert werden konnte. Diese verfügen über geradverzahnte Ritzel, das der Cosa ist im original immer schrägverzahnt.

DRT hat diese Lücke nun mit geradeverzahnten Ritzel aus eigener Produktion besetzt und zudem um zwei Varianten ergänzt. Aktuell bieten wir das DRT Ritzel mit 22Zähnen an. Daraus ergibt sich eine Übersetzungsänderung von 2,78 (Polini 23/64) auf 2,91 (22/64DRT/Polini), also deutlich kürzer.
Das ist sinnvoll für Motore die zwar eine hohe Spitzenleistung im oberen Drehzahlbereich haben, im unteren Drehzahlbereich aber etwas weniger Kraft haben um immer für einen ausreichend flüssigen Ganganschluß zu sorgen. Somit ist es nun endlich möglich, eine gerade verzahnte Primär in Verbindung mit einer Cosa2 Kupplung zu verwenden. Ein möglicher Einsatzzweck wäre z.B. ein drehzahlfreudiger 200cc Malossi Motor.
Notwendig zur Montage dieses Ritzels ist ein primäres Übersetzungskit von Polini.

Die Teile werden in den nächsten Tagen in unserem One-Stop-Scooter-Shop Online verfügbar sein.

Ungeduldige können gerne vorab via
Email (info@scooter-center.com)
Telefon (02238-307430)
Fax (02238-307474)
ordern!

Kurz nach der Insolvenz von Piaggios Bremsen sowie Felgen Lieferanten Grimeca (Italien) gibt es auch bereits die ersten Lieferschwierigkeiten mit den entsprechenden Ersatzteilen.
Piaggio hat bereits vor Jahren damit begonnen, Bremsprodukte lieber aus Fernost zu verwenden (Heng Tong) als lokale Lieferanten zu unterstützen. Die an den Vespa PX Modellen verwendeten Hauptbremszylinder / Bremspumpen kamen allerdings nach wie vor vom traditionsreichen Hersteller Grimeca.

Aufgrund der Insolvenz Grimecas ist Piaggio nun in der prekären Lage das sie für ein Neufahrzeug ein wichtiges Ersatzteil nicht liefern kann. Wie das im Falle eines Falles ein Anwalt sieht sei dahingestellt, wir haben aber bereits die Lösung auf Lager…
Die Bremspumpe der LML* Star Modelle ist völlig identisch mit dem des von Grimeca gefertigten Hauptbremszylinders und somit auch problemlos auch auf den Vespa Modelle verwendbar. Es würde nicht wundern wenn sich diese demnächst auch auf den offiziellen Vespa Modellen wiederfinden würden…

Diese Pumpe eignet sich im übrigen auch ideal für einen Umbau einer Vespa PX mit Trommelbremse auf eine Scheibenbremse. Wir bieten dazu alle benötigten Teile in unserem Onlineshop an. Besonders empfehlenswert sind auch hier die LML kompletttgabeln. Diese werden einbaufertig geliefert und sind zudem auch im look der alten Baujahre mit geschlossener Bremstrommel verfügbar:

Gabel LML mit Scheibenbremse NT Typ

Gabel LML mit Scheibenbremse Classic Typ

Lenkerunterteil PX ab Bj.1998

Bremsleitung Vespa

 

 

 

*LML (Indien) fertigt bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich die PX Modelle in Lizenz nach und vertreibt sie unter dem Namen Star. Die Inder sind allerdings um einiges Innovativer und bieten die PX mittlerweile auch mit 4-Taktmotor an. Die Qualität der Teile ist sehr gut und entsprechen dem Standard der italienischen Teile. Pikanterweise werden bereits sehr sehr viele indische Teile auch an den italienischen Vespen verbaut… Die Welt ist nunmal ein Dorf…

Thomas aus Aachen besuchte uns mit einem eher skurrilen Conversion Konzept auf seinem Smallframe Motor.

Aus dem Malossi Programm kommt hier ein 172ccm Zylinder zum Einsatz, der eigentlich für die Piaggio Automatik Modelle TPH und SKR gedacht ist.
Mit einigem Aufwand konnte Thomas den Zylinder auf ein Vespa Smallframe Motorgehäuse anpassen.

Detailliertere Informationen dazu findet ihr auch im GSF

Manche solcher individuellen Projekte bringen eher zweifelhafte “Verschlimmbesserungen” zustande.

Im Fall von Thomas’ Motor allerdings, kann man von einem sehr tauglichen Umbau sprechen.

Im Vergleich seht ihr im Diagramm einen frühen VSP und einen typischen Smallframe Auspuff, den Franz.

Alles in allem sind das extrem gute Werte, die sich sicher auch gut auf der Straße bewegen lassen. Es müssen eben nicht immer die Ü30PS sein, entsprechendes Drehmoment macht eben auch schnell, schnell.

Der Piaggio Konzern ist leider nicht sonderlich bemüht um seine Klassiker von morgen.
So ist es teilweise bedeutend einfacher für wesentlich ältere Fahrzeuge, wie z.B. für eine Vespa Sprint Bj.1970, Teile zu erhalten als für eine Vespa PK50 XL2 Jahrgang 1997…

So auch geschehen mit dem Rücklicht der PK XL2 Modelle. Mit dem Facelift der PK XL1 zur XL2 wurde an das Blechheck der XL1 ein Kunststoffrahmen geschraubt. Dieser nimmt das nur für die XL2 Modelle designte Rücklicht auf. Dieses ist nun bereits seit mehrern Jahren nicht mehr von Piaggio verfügbar.

Durch unsere guten Kontakte zum Hersteller der original Vespa Rückleuchten, TRIOM, ist es uns gelungen, das komplette Rücklicht nochmals in einer Kleinserie auflegen zu lassen.
So sind wir in der Lage exakt das Rücklicht zu liefern, wie es auch original von Piaggio verbaut wurde.
Es handelt sich also um kein billiges Nachbauteil sondern echte original italienische Ware!

Selbstverständlich verfügt es daher auch über eine Zulassung und ein Prüfzeichen. Desweiteren wird es sogar mit den passenden Leuchtmitteln (Birnen) ausgeliefert (1x 12V 10W und 1x 12V 5W).

Erhältlich ist es in unseren Onlineshop für nur 39,90Euro!

kolben_parmakit_tsv_177_schmiedekolben_vs_version2012

Kolbenupdate 2012 bei Parmakit! Ab sofort werden die beliebten TSV177 Zylinderkits für die PX125, Sprint Veloce und Vespa GTR mit einem beschichteten Kolben mit nun nur noch einem Spülfenster für den Stützkanal (Boostport) ausgeliefert. Dadurch erhöht sich die Stabilität des Kolbens, Parmakit reagiert damit auf in die bei einigen Kolben entstandenen Risse, deren Ausgangspunkt am oberen Spülfenster war.

kolben_parmakit_tsv_177_schmiedekolben_vs_version2012 Diese Spülfenster selbst sind für die Leistung nicht relevant, sie sind lediglich ein überbleibsel des Polini Kolbens, der wie auch der Zylinder, pate für den Parmakit 177 stand. Hier wurden die Fenster lediglich verwendet um den Kolbenboden beim thermisch hochbelasteten Polini 177 zusätzlich zu kühlen. Das beim Parmakit verwendete Aluminium als Zylinderbasis sorgt hier bereits von Haus aus für weniger Temperaturbelastung, daher sind hier die Fenster nicht notwendig.

kolbenvergleich_parmakit_tsv_177_schmiedekolben_gusskolbenEine weitere schöne Neuerung stellt die mit TSV 177 EVO Classic bezeichnete neue Zylinderserie dar (demnächst in unserem Shop), die nun über einen Schmiedekolben mit nur noch einem Kolbenring verfügt. Deren Kolben ist mit 219gr zu 185gr etwas schwerer, verfügt aber über ziemlich massive Materialstärken. Sicherlich eine sehr interessante Option wenn man mit dem Parmakit auf PS Jagd gehen möchte. Der Zylinder und Kopf ist hingegen der gleiche wie beim altbekannten Zylinderkit.

Der Kolben hat das Maß 62,92mm, hätte in einem Zylinder mit 63mm Bohrung demnach ein Laufspiel von 8/100mm. Damit eignet er sich auch gut als Umrüstkolben für andere Zylinder der 177cc Klasse. Verfügbar ist der Kolben zudem auch noch in weiteren Kategorien (A=62,92mm / B=62,93mm / C=62,94mm / D=62,95mm).

.

Einbau Vespatronic Zündung

Der Einbau der Vespatronic erfordert echte Interpretationsarbeit zum Thema Elektrik.

Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass der aktuell beigelegte Anschlussplan nicht korrekt ist.

Hier findest Du die Vespatronig und eine große Auswahl an Vespa Zündungen

Würde man dem Schaltplan Glauben schenken, so müsste man die Masse und Erregerspannung einfach kurzer Hand zusammen legen und dann wieder auf die Anschlüsse 1 und 2 der CDI verteilen.

Richtig ist natürlich von der Zündgrundplatte aus, rot/schwarz auf -1- (der breitere Steckplatz), wiederum verbunden mit grün des Kabelbaums und blau auf -2-(der schmale Steckplatz), verbunden mit schwarz des Kabelbaums zu verbinden.

Große Verwechslungsgefahr besteht im Kabelkästchen, hier müssen unterschiedliche Farben zusammengeführt werden. Alle Kabel auf denen bei gelösten Steckverbindungen und laufendem Motor Spannung liegt, haben wir mit Steckhülsen versehen. Der Masse Anschluss stellt keine potentielle Gefahr da und kann mit einem Stecker bestückt werden.

Damit man die beiden Kabelverbindungen Erregerspannung und Bordnetz, die ja jeweils mit einer Steckhülse ausgestattet sind nicht verwechselt, kann man sich “blaues Meer unter gelber Sonne” einprägen – naja – in der Praxis funktioniert das…

Die Zündgrundplatte stellen wir testweise auf die spätere der beiden Markierungen.

Sobald wir die ganze Herrlichkeit im Kabelkästchen untergebracht haben und das Polrad wieder montiert ist, starten wir den Motor um die Zündeinstellung zu kontrollieren.

Die Markierungen für den OT und v.OT 25° haben wir schon vorher per Umschlagmessung ermittelt und angezeichnet.

Kurz abgeblitzt.

Die Zündung steht auf 25° bei 2000U/min-1, ein guter Anfangswert um einen Lauf auf dem Prüfstand zu absolvieren.

Das gesteckte Ziel war ein 25PS Motor, aber schaut euch das Diagramm selbst an.

Ohne Luftfilter war die 148er Hauptdüse noch OK, mit Filter mussten wir eine 145er verbauen und die NAPE Nadel um einen Clip versetzen auf die 2. Position von oben.

19PS bei 6000U/min-1 und 25Nm sprechen eine deutliche Sprache. Selbst bei 8600U/min-1 liegen noch über 20Nm und 25PS am Hinterrad an. Bei diesem Leistungsband sollte es keine Gang Anschlußproblem geben. Leider geil…

Um einen Eindruck davon zu gewinnen wie schnell die ganze Fuhre im Endeffekt werden könnte, machen wir noch einen Lauf, PS gegen km/h.

Bei 140Km/h stehen noch 24PS zur Verfügung…

Was meint Ihr? Mission erfüllt?

Jetzt müssen wir nur noch die Restlichen Teile anbringen und dann geht es zum Praxistest auf die Straße…

“Last minute” Dennis hat seinen Polini Evolution bei uns auf den P4 gestellt.

Die Eckdaten des Motors:

Vergaser PWK38

Kurbelwelle BGM 54mm

Zündung Vespatronic

Der Falc Auspuff schiebt das nutzbare Band gehörig nach hinten. Der etwas höheren Spitzenleistung des Falc steht das niedrigere Drehzahlniveau und er der daraus resultiernde, höhere Drehmoment der Big Bertha gegenüber. Fraglich ob sich die 1,3PS Mehrleistung des Falc dann rechnen….

Der deutlich frühere Leistungs- und Drehmomenteinstieg zeigen den typischen Charakter der Big Bertha. Die höhere Leistung vor Resonanzbeginn lässt die Bertha bei weitem nicht so Aggressiv wirken wie den Falc der über 800U/min-1 später und gefühlt eher ganz aus dem Keller einsetzt.

Hier noch die Absolut Werte der beiden Anlagen:

Falc: 33,5PS@10245U/min-1 //23,2Nm@9954U/min-1

Bertha: 32,2PS@9305U/min-1 // 24,6Nm@9150U/min-1

Falc: 20PS@7600U/min-1

Bertha: 20PS@6800U/min-1

Heute war Jonas auf unserem Leistungsprüfstand zu Gast.

Mit einem Polini 133 in der Grauguß Ausführung hat der junge Mann mit unserem Test-Feuerzauber Auspuff immerhin schon sehr beachtliche 28,3 PS erreicht.

Neben dem Grauguß Polini, der von Jonas mehr als sauber bearbeitet wurde, verhelfen eine Polini Membran und ein 35er Keihin PWK Vergaser dem Motor zu seiner Leistung.

Nach einigen kleinen Veränderungen haben wir heute erneut überprüft ob er es geschafft hat die magische 30PS-Grenze zu knacken.

Die ersten Versuche mit einem Franz, Jonas eigener Auspuff, sahen im Vergleich zur letzten P4-Session sehr viel Versprechend aus.

Die Veränderung von der roten zur blauen kurve sind eher einfach. Maßgeblich wurde der Zylinder mit einem 0,5mm starken Spacer am Zylinderfuß angehoben.

Schön zu sehen anhand der beiden Kurven, dass die erhöhten Steuerwinkel und er daraus resultierende kleinere Vorauslass einen größeren Effekt auf die Wirkungsweise des Auspuffes hat, als die verringerte Verdichtung und die geringere Gemischbeschleunigung durch das größere Quetschmaß.

Manchmal ist eben weniger mehr.

Leider hat im Rahmen dieser Testreihe die Kurbelwelle aufgegeben, der Kurbelwellenstumpf auf der Polradseite ist abgeschert.

28PS waren wohl auf Dauer doch etwas viel für die einfache Rennwelle.

Die Alu-Späne im Boostport verheißen nicht viel Gutes…

In der Hoffnung, dass es das Motorgehäuse nicht allzu sehr erwischt hat, haben wir Jonas bereits mit einer neuen BGM Kurbelwelle 51mm Hub und 105er Pleuel ausgestattet – damit wird dann in naher Zukunft der neue Angriff auf die große 30 gefahren.

Von unserer Seite – Viel Erflog Jonas!!

Wenn Ihr auch Interesse habt heraus zu finden welcher Auspuff aus Eurem Motor ein Geschoß macht oder sich besser für die große Tour eignet, dann können wir Euch für den Prüfstand eine kleine Auswahl an Auspuffanlagen zum Testen anbieten.

Kontakt:

pruefstand@scooter-center.com

Sven Kauke hat uns sein aktuelles Projekt am Samstag vorgestellt.

Ein sehr gelungenes Konzept wie wir finden!

Auf dem Prüfstand haben dann noch die inneren Werte überprüft. Erklärend möchten wir noch hinzufügen, daß der Zylinder selbst keine Überarbeitung erfahren hat, also so auf den Motor gesteckt wurde wie er von Parmakit ausgeliefert wird.

Die gemessenen Steuerwinkel sind in diesem Fall 128° / 190°. Mit etwas mehr Auslasswinkel würde die Bertha mit Sicherheit noch eine ganz andere Kurve hinzaubern – vielleicht jukt es Sven dann doch noch mal in den Fingern den Zylinder zu bearbeiten.

Hier die Eckdaten:

Zylinder: Parmakit SP09

Kurbelwelle: BGM 51/105

Vergaser: Keihin PWK 33

Ansaugsysthem: Polini Membren auf 2 Klappen mit Strohspeed Verbindungsstück

Zündung: Vespatronic

Auspuff: Big Bertha

Rennteam Kollege Dennis hat am Freitag seinen Langstreckenmotor bei uns über den P4 gescheucht.

Hier die Eckdaten des Motors:

Zylinder: Parmakit 144ccm, 60mm Bohrung

Kurbelwelle: BGM 51/105

Vergaser: Keihin PWM 38

Auspuff: Big Bertha

Mit einer Anfangsbedüsung , Nebendüse 52, Hauptdüse 160, Nadel DEG kam beim beim “first firing” ein sehr brauchbares Ergebnis zustande. Mit der verbauten 2:46er Primär von DRT ist das sicher
sehr schöner Motor für Langstrecken wie den Nürburgring oder den Bilster Berg.

Leider waren die letzten Tage vor der Custom-Show in Ried etwas hecktisch, daher fehlte die Zeit den Blog zu pflegen.

Dennoch wollen wir Euch die letzten Schritte und Bilder nicht vorenthalten.

Der Motor wird provisorisch in den Rahmen eingehängt um zu testen ob alles passt und es nirgendwo zwickt.

Selbstverständlich passt nicht alles bei der ersten Anprobe. Warum auch?

Nein, im Ernst. Der Rahmen muß auf den Falc Ansaugstutzen angepasst werden weil dieser vom Verlauf her so geformt sein muß, daß der Vergaser in keiner Fahrsituation am Rahmen anschlägt.

Hier reicht es wenige mm zu entfernen damit der Falc-Stutzen passt.

Der 38er Airstriker erhält noch einen Umbau auf einen Seilzug Choke.

Auch die CDI der Zündung brauch noch ein Plätzchen. Das Halteblech ist für den Umbau an V50 und Primavera Motoren gedacht, deshalb muß eine 2te Bohrung gestzt und angesenkt werden.

Bei den Smallframes ist Platz für die CDI an dieser Stelle echte Mangelware, daher hat das in Piaggio-Gummis vibrationsgedämpfte Halteblech einen speziellen Lochstich, damit auch beim vollen einfedern nichts aneckt.

Hier noch das “Hochzeitsbild”

Jetzt folgt noch das anpassen des Lenkrohres.
Durch den Umbau muß das Lenkrohr oben noch gekürzt und der Freistich für die Klemmschraube des Lenkers versetzt werden.

Also muß zunächst der alte Freistich zugeschweißt und anschließend an richtiger Position ein neuer gefeilt werden.

Der Lenker kann montiert werden.
Bei unserem Motor wird eine PK-XL Schaltschwinge verwendet. In Verbindung mit einer V50 und ET3 üblichen Schaltwippe im Lenker ergibt sich dadurch jedoch ein zu langer Schaltweg.

Daher verwenden wir eine PK-XL Schaltrolle, damit die Schaltwege kurz und knackig bleiben.

Und auch hier lauert wieder der Teufel im Detail:

Die PK-Schaltrolle ist im Vergleich zu einer V50/ET3 Schaltwippe etwas weiter zum Griffende hin orientiert. Das hat zur Folge, daß die Schaltzüge jetzt zwischen Zuganschlag im Lenker und Schaltrolle schräg verlaufen würden, was den Verschleiß der Züge erhöht und zu einem schlechten Schaltverhalten führt.

Also heisst es das Schaltrohr um ein paar mm zu verlängern, damit Schaltrolle und Zuganschlag wieder in einer Flucht liegen.

Die Verbindungsstelle für die geplante Verlängerung des Schaltrohres ist bewusst möglichst weit nach innen gesetzt, da es sonst, wenn man nur einen wenige mm langen Stahlring hätte, beim schweißen Probleme geben könnte.

Mit dem verlängertem Schaltrohr liegen Rolle und Anschlag wieder in einer Flucht und die Schaltzüge verlaufen jetzt gerade.

Auf der Gasrohr-Seite müssen wir uns auch etwas einfallen lassen.

Ein üblicher Schnellgasgriff kommt für unseren Klassik-Racer aus optischen Gründen nicht in Frage.
Möglich wäre ebenfalls die Verwendung einer Schaltrolle. Der Umfang würde ausreichen um den 38er Keihin vollständig zu öffnen.

Eine Herde mit 29Pferden will aber mit sanfter Hand geführt werden und somit fällt der lineare Öffnungsweg einer exakt runden Rolle aus.

Eine progressive Gasrolle dagegen hat den Vorteil, daß der Vergaser bei gleichbleibendem Drehweg zunächst langsam und mit steigendem Schieberhub schneller geöffnet wird. Dieser Effekt nimmt deutlich das nervöse Verhalten aus dem Resonanzbereich.

Achtet im unteren Bild auf die Laufbahn für den Gaszug. Wer genau hin sieht erkennt den exzentrischen verlauf…

Da wir die Gaszugrolle selbst fertigen, werden die Abmessungen direkt entsprechend festgelegt, so das der Gaszug vom Zuganschlag zur Rolle gerade verläuft.

Im Lenker werden dann noch die orientierungen der Bohrungen für die Klammer und den Schraubnippel fixiert.

Als Anschlag für die Rolle dient einfach eine Schraube. Gegen selbsttätiges lösen kommt hier Füge-Kleber zum Einsatz.

Abschließend kommt noch der Tank, hier mit einem Fastflow Benzinhahn mit Reserveanzeige.

Leicht Gewöhnungsbedürftig ist allerdings das der Fastflow-Hahn die Reserve- und Zu-Stellung vertauscht hat.

Abschließend noch eben eine SCK-Ancillotti montiert und dann ist unser Geschoß fertig.

Geputzt wird erst auf der CS in Ried.

Aus über 120 Rollern wurden in 17 Kategorien die schönsten Roller Ausgezeichnet.

Ein schöner Erfolg für uns, der SCK-Racer Generation XI wird “BEST SMALLFRAME”

Das mußte ja auch funktionieren!

…denn wer dieses Jahr ebenfalls auf ein erfolgreiches, 20Jähriges bestehen zurück blickt…

Pünktlich heute morgen um 10:00 kommt unser Rahmen auf den Hof gerollt – endlich!

Alle sind gespannt wie das gute Stück aussieht, also erst einmal auspacken und bewundern!

Leider ist nicht allzuviel Zeit um sich jedes Detail in Ruhe anzusehen, denn die CS in Ried naht mit großen Schritten und die Zeit drängt.

Also werden direkt die Trittleisten befestigt – dazu verwenden wir Schlagniete, wie es sich gehört.

Mit einem Schlagdron werden die Niete angesetzt. Durch das Waffelmuster entsteht der typische Piaggio Charakter.

Die Leisten und Endstücke haben wir schwarz Pulver beschichten lassen, da in der kürze der Zeit niemand zu finden war der “mal eben” selbige mit einer schönen Goldauflage versehen konnte.

Meiner Meinung nach eine sehr gelungene Notlösung .

Nach dem einziehen der Lagerschalen folgen anschließend noch der Kabelbaum und die Bouwdenzüge.

Zu guter letzt holen wir noch den Motor vom P4 und bauen die hintere Scheibenbremsanlage ein, die für den Prüftstand aus Zeitgründen der Bremszug betätigten Trommel weichen musste.

Unser Racer wird noch vorsichtig eingekuschelt – Licht aus – Gute Nacht und bis morgen.

Der Motor für unseren Racer geht heute auf den Prüfstand.

Für Einstellungen und eine Leistungsmessung montieren wir den Motor auf einen Montageständer.

Wie oben zu sehen, kontrollieren wir zunächst die Zündeinstellung. Mit einer Stroboskoplampe kann man erkennen ob die Markierungen richtig zueinander stehen.

Das Bild oben ist bei 2500U/min-1 entstanden, diese Drehzahl sollte man bei der Kontrolle der Zündmarkierungen mindestens einhalten, da die Zündkurve der Vespatronic ober- und unterhalb dieser Drehzahl bereits in den Verstellbereich hineinläuft.

Hier auf dem Montageständer.

Als “Wurfbedüsung” bestücken wir den 38er Keihin Airstriker mit folgenden Teilen:

Nebendüse 52

Nadel DDJ, 3.Clip von oben

Hauptdüse 165

Damit ergibt sich nach der Kontrolle ob alles so kuppelt und schaltet wie es soll und dem Warmfahren erst einmal dieses Diagramm.

Für den ersten Versuch mit Würfbedüsung schon recht gut.

29.1PS / 24.4Nm und ein Band mit mehr als 20PS über fast 3000U/min-1 sind schon mal ein schöner Einstieg. Weitere Tests werden wir nachlegen und vielleicht finden wir noch das ein oder andere Pferd.

Mit der Gewissheit das unser Motor funktioniert, warten wir gespannt auf die morgige Ankunft von Rahmen und Anbauteilen aus Österreich.

Bei Pfeil Design in Österreich wird unter Hochdruck an unserem Racer gearbeitet damit der Rahmen und alle Anbauteile pünktlich am Dienstag bei uns sind.
Dann heißt es 2 Tage lang Vollgas geben damit das Geschoß rechtzeitig für die Customshow in Ried fertig wird und Ihr es vor Ort anschauen könnt.
Derweil treffen wir die letzten Vorbereitungen damit der Motor vielleicht am Montag auf den Prüfstand geht :-)
Also fangen wir mit den letzten Kleinigkeiten an…
Die Ölablassschrauben von Grand Sport sind mit einem Magneten ausgestattet, welcher entstehenden metallischen Abrieb festhält was den Verschleiß verringert.
Leider sind am Motorgehäuse keine Bohrungen für die auf Rennstrecken vorgeschriebene Drahtsicherung der Öl-Schrauben vorgesehen. Um eine optisch gefällige Lösung erhalten, fertigt Dennis “mal eben schnell” ein kleines Halteblech.

Noch schnell den Draht dran’ gezwirbelt…

Wenn Schrauben mit Draht gesichert werden, sollte man immer darauf achten dass der Draht so um die Schraube geführt wird, daß die Schraube wenn sie sich lösen wollte, immer am Draht “ziehen” muß und nicht die Zugrichtung vom Sicherungsdraht das Lösen der Schraube begünstigt.

Weitere wichtige Kleinigkeiten werden ergänzt…

Kickstarter und das Halteblech für den Kupplungszug.

Auch hier muß etwas nachgearbeitet werden…

Unser Motor muß auch beatmet werden, leider waren die richtig großen Vergaser vergriffen, daher begnügen wir uns mit einem Keihin, 38er Airstriker.

Der Falc Ansaugstutzen den wir verwenden bringt seinen Stuffer schon mit. Die Polini Dichtung für die Membran muß deshalb angepasst werden.

Zum Glück liefert Polini direkt eine passende Falc-Schablone mit :-)

Links unten im Bild schön zu sehen, der Fuß vom Kamerastativ.
Das passiert wenn das “Fotostudio” eigentlich der Schweißtisch ist…

…weiter im Text.

Dichtung passt, Ansauger montieren.

Jetzt wo der Ansauger montiert ist, widmen wir uns der Zylinderhaube.

Direktgesaugte, Luftgekühlte Smallframe Zylinder haben den Nachteil, daß der heiße Luftstrom durch die Form der originalen Zylinderhaube direkt auf den Ansaugstutzen geleitet wird.

Das bringt 2 maßgebliche Effekte mit sich:

1. Der Ansauger wird unverhältnismäßig warm, was wiederum die Leistung mindert.

2. Die heiße Luft wird durch den Ansaugstutzen gestaut, dadurch können thermische Probleme entstehen.

Wir müssen also die Zylinderhaube entsprechend bearbeiten um sicher zu stellen das der Ansaugstutzen so kühl wie möglich bleibt und trotzdem die Kühlluft sicher abgeführt wird.

Die Haube wird zunächst grob zurecht gestutzt und anschließend mit einer Heißluftpistole wieder in Form gebracht. Dabei muß die Haube immer wieder an den Zylinder angepasst werden.

Sobald die Form passt, werde die Löcher für die Kühlluft gesetzt.

Beim Fräsen sollte man unbedingt darauf achten daß der Fräser nicht zu heiß wird. Da der Kunststoff nicht in dem Maß die entstehende Wärme wie Metall aufnehmen kann.

So sollte es funktionieren.

Letzte Kleinigkeit für heute ist das Kabelkästechen.

Die neuen bgm Dämpfer werden probeweise montiert.

Bei den V50 und Primavera / ET3 Modellen steht der hintere Stoßdämpfer sehr flach und es besteht die Gefahr, daß die untere Federbasis Kontakt zum Motorgehäuse bekommt.

Daher haben wir speziell für diesen Fall eine gewinkelte Stoßdämpfergabel angefertigt.

Damit ist gewährleistet, daß der Stoßdämpfer berührungsfrei arbeiten kann.

Gerade rechtzeitig kommt noch der Auspuff “Big Bertha” von Ludwig und Scherer.

Weil die Rennauspuffanlagen in der Regel geölt geliefert werden, muß unsere Bertha noch mit Bremseinreiniger entfettet werden bevor Sie ihr kleines schwarzes aus hitzefestem Auspufflack überstreift.

So langsam können wir dann auch anfangen den Motor zu komplettieren.

Ein echter Vorteil ist die abnehmbare Traverse, recht einfach zu Handhaben beim einpressen der Traversengummis.

Die speziellen, 70shore harten Traversengummis hat Robert aus unserem Rennteam angefertig.

Die hintere Radnabe und Bremszangenaufnahme sind auch vom Verzinken wieder da. Jetzt können wir probieren ob alles am Motor zusammen passt.

Hier noch mit der Testfelge…

Für morgen steht das Komplettieren des Motors auf dem Programm…

Bevor es heute wie versprochen mit der Zündung weiter geht, gibt es erstmal gute Nachrichten aus Österreich und beim Thema Stoßdämpfer.

Endlich sind die Dämpfer für unser Projekt angekommen, natürlich gegenüber der späteren Serie optisch passend für unseren Racer verändert.

Beim “Pfeili” schreitet die Arbeit voran…

Viel besser ist aber noch, das der fertige Rahmen bis Dienstag kommender Woche bei uns sein soll.

Damit würden dann immerhin satte 2 Tage (wir wollen am Freitag um 6:00 los!) für den Zusammenbau bleiben.

Jetzt geht mit der Zündung weiter.

Die Grundplatte wird in der Vespatronic Grundeinstellung auf das Motorgehäuse geschraubt.

Anschließend setzten wir das Polrad auf.

Vespatronic eigen ist es, das man die normale Vespa Polradmutter in der Regel nur mit einer im Durchmesser abgedrehten Nuß montieren kann.

Oder man greift auf eine Mutter aus dem Piaggio Automatik Bereich zurück.
Bei der Vario-Mutter für die großen Piaggio Motoren ist die Schlüsselweite auf SW18 reduziert.
Ausserdem kommt die Mutter direkt mit angepresster Sicherung.

Eine Nuß SW18 passt unverändert in das Vespatronic Polrad.

Das Polrad wird mit 65Nm angezogen.

Um später die Zündeinstellung zu kontrollieren und nachvollziehbare Änderungen vorzunehmen, müssen wir noch Zündmarkierungen anbringen.

Wir bedienen uns dazu der der Umschlagsmessung.
Mit einem Kolbenstopper der als definierter Anschlag dienen soll, bringen wir die erste Markeirung an.

Markierung 1

dann über den UT wieder bis zum Anschlag. Hier überträgt man die Markierung vom Polrad wieder auf das Motorgehäuse.

Zwischen diesen beiden Markierungen befindet sich der OT, am einfachsten mit einem Zirkel zu markieren.

Jetzt wo wir den OT kennen, kann man gegen den Uhrzeigersinn die gewünschten Zündmarkierungen anbringen.

Dazu muß man den Umfang am Motorgehäuse abnehmen und durch 360° Teilen.
Das Ergebnis entspricht dann dem Wert in mm für 1°. In unserem Fall kommen wir auf 1,36mm / 1°.

Die Vespatronic verstellt den Zündzeitpunkt mit steigender Drehzahl um 8° in Richtung spät, also weniger Grad v.OT.

Wenn wir also bei unserer Leistungsdrehzahl einen Zündwert von 17° v.OT haben möchten, muß die Zündung in der Grundeinstellung auf 25° stehen. Um das kontrollieren zu können, setzten wir also eine Markierung bei 25° v.OT. Bei unserem ermittelten Wert kommen wir so auf ein Bogenmaß von 34mm das wir vom OT aus gegen den Uhrzeigersinn abtragen.

Am besten eignet sich ein Stahl- oder ein Stück Bandmaß.

Markierung setzten und Kennzeichnen.

Sobald der Motor läuft, kann die Einstellung mit einer Stroboskoplampe kontrolliert werden.

Noch kurz zur CDI, die Vespatronic CDI ist berüchtigt dafür sich hin und wieder ihrer Steckverbindungen zu entledigen.
Damit es garnicht erst soweit kommt lassen wir die Stecker an dieser Stelle einfach direkt weg und löten die Kabel an.
Polini z.B. bietet eine ähliche Zündanlage an, bei deren CDI die Kabel bereits angelötet sind.

Die verlöteten Kabel werden noch mit Schrumpfschlauch gegen den Vibrationstod geschützt, bevor sie gemeinsam in einem Bugierrohr verschwinden.

Soweit für heute….

Geschickter weise haben wir ja vor dem Einbau der Neben- und Kurbelwelle die Konen eingeschliffen.

Somit können wir heute einfach die Kupplung und die Zündung einbauen.
Fangen wir mit der Kupplung an.

Die Federn haben wir direkt mit dem Primärrad eingebaut, somit ist jetzt der große, äußere Kupplungskorb an der Reihe.
Die Schrauben werden mit Schraubensicherung und 6-7Nm über kreuz befestigt.

Wichtig ist, daß beim anziehen der Schrauben die Primärfedern richtig in die Taschen des Korbes springen und nicht eingeklemmt werden.

Als nächstes wird der kleine, auch Kupplungsspinne genannte, Innenkorb montiert.

DRT liefert seit anfang des Jahres die Nebenwellen mit einem stärkeren Gewinde aus (M11x1).
Natürlich in punkto Haltbarkeit des Gewindes eine echte Verbesserung. Durch den größeren Durchmesser kann man die Nebenwellen- oder auch Kupplungsmutter mit dem nötigen Drehmoment anziehen und durch die flachere Gewindesteigung ist die Selbsthemmung der Mutter gegen selbsttätiges lösen erhöht.
Doch sollte man bei der Montage einmal genau hinsehen….

Richtig! Zwei Kanten der Mutter decken im ungünstigen Fall die Gewinde für die Montagehilfe der Kupplung ab. Eigentlich nicht weiter schlimm, mit Blick auf den Anzugsdrehmoment lässt sich die Mutter immer noch ein Stück weiter drehen. Nur blöd wenn man, bevor soetwas auffällt, schon alle Federn, Grundplatte und Scheiben einsortiert hat und den ganzen Zirkus dann doch wieder herausholen muß…

Die Kupplungsmutter setzen wir also noch einmal mit 75Nm nach, damit die Gewinde frei zugänglich sind.
Nachdem der innere Korb befestigt ist, muß noch das Primärrad auf der Kurbelwelle befestigt werden.
Bei Motoren die im Renneinsatz stehen und über etwas mehr an Leistung verfügen, sollte das Primärrad mit ca. 60Nm befestigt werden.

Es empfiehlt sich weniger das Primärrad durch blockieren des großen Kupplungskorbes fest zu setzten, da das einwirkende Drehmoment durch die Primärübersetzung entsprechend vervielfacht wird. Das heißt also wenn die Mutter für das kleine Primärrad mit 60Nm angezogen wird, erhält man bei einer Untersetzung von z.B. 3.00 am Kupplungskorb ein Drehmoment von 180Nm(!).

Jeder kann sich sicher vorstellen das es kein Spaß ist wenn ein per Hand mit einem Schraubendreher blockierter Kupplungskorb abrutscht. Ein Halter an den Gewinden für den Kupplungsdeckel ist auch keine gute Idee, das hohe Drehmoment würde mit ziemlicher Sicherheit die schmächtigen M6 Gewinde im Aluminium des Gehäuses beschädigen.

Was macht man dann?

Ein Stück weiches Metall, Kupfer oder eben schlicht ein 1-Cent Stück als Blockade zwischen die Zahnräder des Primärantriebes gelegt, ermöglicht zuverlässig das festziehen.
Harte Metalle, Schraubendreher, Muttern, etc. könnten die Zahnflanken empfindlich beschädigen.

Das 1-Cent Stück muß natürlich wieder entfernt werden. Uns sind Szenen von Fahrern in Erinnerung geblieben, die noch auf der Rennstrecke den Motor wieder öffnen mussten weil der kleine Helfer im Getriebe vergessen wurde… :-)

Alles fest?

Dann können die Federn einsortiert ….

….und die Grundplatte aufgesetzt werden.

Mit der Montagehilfe werden die Federn soweit vorgespannt, daß die Reib- und Treibscheiben eingesetzt werden können.

Es reicht im übrigen vollkommen aus während der Montage etwas Öl auf die Beläge zu geben.

Dann kann die Abdeckscheibe montiert werden.

Wenn die Abdeckscheibe fest sitzt, wird die Montagehilfe entfernt.

Jetzt muß nur noch das Ausrücklager in seinen Sitz und…

… in die Grundplatte eingesetzt werden,

Anschließend füllen wir direkt durch das “große Loch” Öl ein. Bei hochdrehenden Motoren üblicherweise 400 – 500ml. Bei original belassenen Motoren reicht die übliche Füllmenge von 250ml vollkommen aus.

dann kommt auch schon der Deckel drauf.

Bei der massiven Ausführung von Gehäuse und Kupplungsdeckel, benötigt man keine Feststoffdichtung mehr. Nachdem wir die Freigängigkeit überprüft haben, setzten wir den Deckel mit Dichtmasse auf.

Deckel zu…

Schnell noch etwas zur Zündung…

Dem Kabelast der Vespatronic wird noch eine Kabeldurchführung spendiert, damit die Kabel sich nicht an einer Kante aufscheuern können.

Mehr zum Thema Zündung gibt es dann morgen…

Also – schaut wieder rein.

Noch 12 Tage bis zur Customshow in Ried….

Zylinder Auslass- und Überstromwinkel haben wir jetzt festgelegt und den Zylinder entsprechend bearbeitet.

Nächster Schritt ist das Quetschmaß, der Abstand von Kolben zum Zylinderkopf, zu überprüfen.
Polini gibt für den Evolution Direkt eine Empfehlung von 1,00mm an.
Um eine Idee davon zu bekommen ob und wenn ja wieviel der Zylinder abgefräst werden muß, messen wir zunächst den Kolbenrückstand.

Hierbei kommen wir auf 1,2mm. Plus die stärke der Zylinderkopfdichtung von 0,5mm, kommen wir auf ein Quetschmaß von 1,7mm. Also muß unser Polini Zylinder um 0,7mm kürzer werden.

Um den Zylinder bearbeiten zu können, wird er für eine Aufspannvorrichtung vorbereitet.

Hier mit der Spannvorrichtung zum bearbeiten.

So vorbereitet geht es dann auf die Fräse – kurz einmessen

und dann fliegen die Späne….

Fertig!

Jetzt kommt der Moment bei dem sich herausstellt ob wir alles richtig gemessen und der Zerspaner gute Arbeit gemacht hat.

Klassisch mit Lötzinn ermitteln wir das neue Quetschmaß. Wichtig hierbei ist, wie auch beim messen, das man alle Maße parallel zum Kolbenbolzen abnimmt. Da der Kolben sonst durch sein Spiel im Zylinder kippen kann und somit das Maß verfälscht.

Und?!

Ah, alles gut gegangen – Punktlandung!

Bevor wir jetzt anfangen den Motor zusammen zu bauen, gibt es aber noch andere Kleinigkeiten zu tun.

Zum Beispiel muß der Primärantrieb noch vorbereitet werden.
Die GP-One Kupplung wird mit einem eigenen sog. Rep-Kit montiert, also die Abdeckscheiben unter denen die Primärfedern ihre Arbeit als Ruckdämpfer verrichten.

Zuerst müssen wir also die Primär von den einfachen Abdeckscheiben befreien. Diese Aufgabe ist mit einem Winkelschleifer schnell erledigt.

Da in unserem Fall die Kupplung im Motor zusammengebaut werden muß, montieren wir auf das große Primärrad die hintere Abdeckscheibe der Kupplung und setzten die Federn ein.

Damit die Leistung die unser Geschoß hoffentlich ausreichend entwickelt auch gut auf das Getriebe übertragen werden kann, schleifen wir den Konus der Nebenwelle und des Kupplungskorbes mit Ventilschleifpaste aufeinander ein. Das soll verhindern, daß durch minimale Winkelfehler der Kupplungskorb anfängt auf dem recht kleinen Konus der Nebenwelle zu arbeiten.

Das Einschleifen wird solange wiederholt, bis sich auf der Nebenwelle und dem Korb ein gleichmässiges Tragbild ergibt.
Auch den Lüfterradkonus der Vespatronic schleifen wir so ein. Gerade an der Schwungemasse der Zündanlage ist es wichtig das die Konen richtig gut zu einander passen. Durch die, im Vergleich zur Kupplung, hohen Drehzahlen, kann es bei Leistungsorientierten Motoren sonst schnell Virbationen und somit zu Schäden kommen.

Da jetzt alle, den Motor betreffenden Vorarbeiten getan sind, geht es nun daran die Kugellager einzusetzten und das Gehäuse zusammen zu bauen.

Bei einem normalen Motorgehäuse aus Aluminiumguß reicht in der Regel ein Heißluftfön oder eine kleine Lötlampe um das Gehäuse auf ca. 80° zu erwärmen und die gekühlten Lager in ihre Sitze fallen zu lassen.

Das CNC-Gehäuse ist allerdings derart massiv, das es mit einer Lötlampe schon recht Zeitintensiv werden würde das Gehäuse auf die entsprechende Temperatur zu bringen.

Daher stecken wir das Gehäuse kurzerhand in den Backofen.
Leider führt das mitunter zu Irritationen bei den Vorbereitungen zur Mittagspause.
Aber heute gilt: Motor vor Kartoffelauflauf!

Normalerweise würde man die Kugellager mit Kältespray schnell abkühlen, damit sie so geschrumpft in ihren Sitz fallen. Doch bei den derzeitigen Aussentemperaturen von um die -7°, reicht es die Kugellager einfach kurz vor die zu Tür legen.

Beim Einbau des Primärlagers 16005, fällt auf das der Sitz etwas Spiel hat, wie bei den Piaggio Gehäusen eben auch. Um zu vermeiden daß das Lager sich in seinem Sitz durch das übertragene Moment zu Getriebe und das betätigen der Kupplung anfängt sich in seinem Sitz hin und her zu bewegen, gleichen wir das Spiel mit Passscheiben aus.

Bei diesem Lager ist es wichtig das von der Nebenwellenseite her keine Passscheibe sitzt, da hier das Ölsammelblech montiert wird, welches wiederum das Lager mit der Lebensnotwendigen Schmierung versorgt.

Solange die Kugellager noch durch das Gehäuse warm sind, kann man sehr gut die Kurbelwelle, Hauptwelle und, wie oben schon montiert zu sehen, den Primärantrieb einsetzen.

Schaltschwinge, Kichstartersegment und Wellendichtringe folgen.

Die papierdichtung kleben wir vor dem zusammenbau einfach mit Fett auf eine Gehäusehälfte.

Der Wellendichtringsitz der Kurbelwelle erhält ebenfalls etwas Fett, damit sich beim zusammenbau die Dichtlippe des Wellendichtringes nicht umstülpt und die Feder heraus springt.

Beim zusammensetzen der Gehäusehälften ist es Teilweise nötig das Getriebe zu bewegen, damit die Gangräder der Haupt- und Nebenwelle zueinander finden. Da unsere Scheibenbremsnabe gerade auf dem Weg zum verzinken ist, nehmen wir einfach das Muster für die Hauptwellenverzahnung.

Sobald die Gehäusehälften zusammen gefunden haben und die Gehäusebolzen angezogen sind, können Kolben und Zylinder montiert werden.

Bevor der Kolben jetzt erstmal für längere Zeit in seinem Zylinder verschwindet, bekommt er und das untere Pleuellager der Kurbelwelle noch einen Tropfen Motul mit auf den Weg.

Der Zylinder wird ohne Fußdichtung nur mit Dichtmasse montiert.

nach dem der Zylinder verbaut ist, wird der Zylinderkopf abschließend schrittweise und über kreuz mit dem Drehmomentschlüssel angezogen.

Soweit sind wir heute….