Das Motorgehäuse reinigen wir vor dem Zusammenbau gründlich mit Bremsenreiniger und Druckluft, denn immerhin haben wir einiges an Alu-Spänen produziert.
Um die Lager einzubauen, erwärmen wir das Motorgehäuse mit einem Heißluftfön auf ca. 90°.
Die Kugellager werden mit Kältespray behandelt. So geschrumpft fallen fast alle Lager in ihren Sitz.
Einzige Ausnahme bildet das B188 für die Hauptwelle in der kleinen, Lichtmaschienenhälfte. Für den einbau verwenden wir das passende Werkzeug.
Sobald das Lager auf der Kupplungsseite sitzt, prüfen wir mit einer Fühlerlehre das Spiel zum Seegerring.
Das Axialspiel gleichen wir mit Passscheiben aus.
Die ganze Aktion soll verhindern, dass das Kugellager bei warmen Motor die Möglichkeit hat sich im Sitz Axial zu bewegen und so über kurz oder lang den Lagersitz verschleißt.
Im Endeffekt kommen wir bei unserem Motorgehäuse auf 3/10mm die es Auszugleichen gilt.
Genauso verfahren wir mit dem 6204, dem Hinterradlager.
Weiter geht es mit den Wellendichtringen.
Passend zur Lusso Hauptwelle verwenden wir einen innenliegenden Wellendichtring.
An der Kurbelwelle einen mit Metallwellendichtring.
Wichtig ist nach der montage zu prüfen, ob der Wellendichtring Kontakt zum Lager hat.
Wäre das der Fall, würde der Wellendichtring innerhalb kurzer Zeit durch die entstehenden Reibungswärme zerstört werden.
Für den folgenden Arbeitsschritt sollte man ein ruhiger Charakter sein.
Die Nebenwelle wird soweit mit der Achse in das Motorgehäuse gestecket, das eben die Lagerfläche noch hervorsteht.
Mit etwas Fett werden dann die 21 losen Nadeln auf die Nebenwellenachse geklebt.
Sobald alle Nadeln einsortiert sind, kann man die Achse bis zum Anschlag in das Gehäuse schieben.
Die Nebenwellenachse hat eine Aussparung für die Nase am Sicherungsblech.
Zusammen mit der Scheibe wir dann die Achse mit 35Nm angezogen und gesichert.
Zum Einbau der Hauptwelle fetten wir die Fase für den Wellendichtring, damit beim einziehen die Dichtlippe nicht umschlägt.
Mit der Bremstrommel ziehen wir die Hauptwelle in das Lager.
Bei der Kurbelwelle muß noch der Lagerring aufgeschlagen werden.
Mit eine Distanzlehre stellt man die Orientierung des Lagerringes auf der Welle sicher.
Zum einen damit wir irgendwann später einmal mit dem Abzieher den Lagerring austauschen können und zum anderen, damit der Lagerring weit genug im Lager sitzt.
Wo wir das tolle Stück gerade in Hand haben, können wir noch weitere Vorbereitungen treffen.
Die Silver Fern soll von einer Vespatronic gezündet werden.
Das Polrad der Vespatronic schleifen wir sicherheitshalber mit Ventilschleifpaste ein, damit eventuelle Winkelfehler im Konus nicht zu Schäden führen.
Sobald sich auf den Flächen im Polrad und der Kurbelwelle ein gleichmässiges Tragbild abzeichnet,
sollte der Konus beim zusammenstecken “Kleben”.
Teilweise ist es bei neuen Kurbelwellen total nervig im eingebauten Zustand den Halbmondkeil einzusetzten, da er anscheinend nicht passen möchte. Schuld daran ist oft ein Grat an der Keilnut der den Einbau vermiest.
Daher entgraten wir die Keilnut auf der Lima-Seite.
Vor dem einsetzen der Kurbelwelle wird auch hier, wie an der Hauptwelle, die Fase für den Wellendichtring mit Fett versehen.
Die jetzt mit der Kurbelwelle komplettierte Gehäusehälfte stecken wir schon einmal in einen Motorhalter.
Darin lässt sich nachher viel besser schrauben.
Die zweite Gehäusehälfte versehen wir noch mit einem O-Ring für die Kickstarterwelle, selbiger und der dazu gehörenden Feder.
Uh! nicht vergessen – Das Kickerritzel! Das Ritzel sollte man mit etwas Getriebeöl auf die Nebenwelle setzen.
Die Andruckfeder für das Ritzel kleben wir mit Fett in die kleine Gehäusehälfte.
Alle offenen Kugellager bekommen dabei auch noch eine kleine Schmierung ab, damit auf den ersten Umdrehungen bis das Öl sich verteilt hat keine Mangelschmierung entsteht.
Die Gehäusedichtung wird mit Fett fixiert, damit sie beim zusammendrücken dern Hälften nicht verrutscht.
Beim zusammendrücken der Gehäusehälften ist es notwendig den Kickstarter kurz zu betätigen, damit das Ritzel hinter das Kickstartersegment springen kann.
Sobald die Gehäusehälften Spannungsfrei anliegen, setzen wir die Gehäusebolzen ein.
Schrittweise werden die Bolzen bis auf 12Nm angezogen.
Die Überständer der Dichtung noch abschneiden ..
und dann kann es mit der Montage von Kolben und Zylinder weiter gehen.
Der Zylinder und der Auslassstutzen des Newline sind recht “enge” Freunde, daher empfiehlt es sich den Stutzen vorher an zu probieren.
Im montierten Zustand wäre es ein kleiner Alptraum den Stutzen zu bearbeiten…
Oberes und unteres Pleuellager bekommen etwas Motul mit auf die ersten Meter.
Ebenso wie der Kolbenbolzen, Ringe und die Zylinderlaufbahn.
Den O-ring im Zylinderkopf kelben wir mit Fett in die Nut, damit er bei der Montage nicht verrutscht und beschädigt wird.
Über kreuz schrittweise angezogen bis auf 20Nm sollte auch hier alles Dicht sein.