Vespa VNB

1958 - VESPA 125 (VNA-VNB) ab 1958

Erste Vespa Largeframe

Mit der Vespa 125 von 1958 (VNA) beginnt die Ära der Largeframe-Modelle. Augenfälligstes Merkmal ist das Verschwinden der Klappe im Durchstieg unter der Sitzbank.

Insgesamt ist der Rahmen nicht nur schmaler, sondern zudem auch wesentlich leichter geworden. Dank des neuen Produktionsverfahrens wird die Karosserie jetzt aus zwei Halbschalen aus Blech hergestellt. So wird auch der vordere Kotflügel aus zwei Teilen zusammen gesetzt und mittig verschweißt. Charakteristische Merkmale, die fortan bei der Vespa zu finden sind. Auch der Motor ist wesentlich kompakter, da die Schwinge in das Gehäuse integriert ist. Andere Details, wie Kickstartermechanismus und Schaltbox sollen sich als wegweisende Neuerung erweisen.

Bei der VNA ist der Lenkkopf geteilt und nach Demontage der oberen Lenkkopfabdeckung sind alle Bedienelemente frei zugänglich. Eine durchaus praktische Lösung, zumal weder Tacho noch Tachowelle im Weg sind, da diese noch nicht zur Serienausstattung gehören. Die Bremstrommeln sind aus Aluminium und verfügen über einen gusseisernen, inneren Ring und das Moped kommt auf 8-Zoll-Bereifung daher. Serienmäßig werden die Fahrzeuge mit Einzelsattel und Gepäckbrücke ausgeliefert. Der Sattelbezug ist dunkelgrün, der Vespa Schriftzug auf dem Beinschild dunkelblau.

Die Roller mit dem Rahmenkürzel VNA1 wurden im Farbton grau ausgeliefert (Max Meyer Code 15046). Mit dem Rahmenkürzel VNA2 wurde auf ein helles beige umgestellt (Max Meyer 15099).

1960 VNB1T und 1961 VNB2T

Mit den Modelljahren 1960/61 wird mit der VNB1T und der VNB2T der kosmetisch leicht überarbeitete Nachfolger präsentiert. Der Schriftzug auf dem Beinschild ist nun etwas kleiner, der Sattel ist dunkelblau und das in Fahrzeugfarbe lackierte Rücklicht der GS 150 ist äußerlich das augenfälligste Merkmal. Farblich präsentieren sich sowohl VNB1 als auch VNB2 in einem hellen graublau (Max Meyer Code 1.298.8840). Das Modell VNB2 ist leicht an dem – nun serienmäßigen – rechteckigen Tacho mit weißem Ziffernblatt zu erkennen.

Es gibt keine Batterie mehr und das Rücklicht hat 6V/5W anstelle der 6V/3W. Ab Rahmennummer 9001 wird ein Ständer mit größerem Durchmesser und vier anstelle der zwei Schrauben zur Befestigung verbaut. Technisch wird die VNB nun auch mit einem Motor ausgeliefert, der nach dem Drehschieber Prinzip funktioniert, das zuvor mit der Vespa 150 (VBA1T) von 1959 eingeführt wurde. Der große Vorteil dieser Motoren besteht darin, dass der Vergaser auf dem Motorgehäuse direkt über der Kurbelwelle sitzt und so eine sehr gute Schmierung des unteren Pleuellagers und der Lagerung des Kurbeltriebs erfolgt. Eine Maßnahme, dank derer der Anteil des Öls im Gemisch auf 2 % reduziert werden kann.

1962 VNB3T & VNB4T

Wer VNB2 sagt, der wird auch VNB3T sagen. Piaggio tat dies 1962 und präsentierte ein unter der Motorhaube nicht veränderten Nachfolger. Die Veränderungen erfolgten vor allem in kosmetischer Hinsicht, so fließen viele Merkmale der 150er-Modelle ein. Der Lenkerkopf ist nun nicht mehr teilbar und ist aus Aluminiumguss mit einer Aufnahme für den kleinen, viereckigen Tacho, wie er aus dem Vorgängermodell bekannt ist. Der Durchmesser des Scheinwerfers wächst aber auf 115 mm. Das Bremspedal ist das gleiche wie bei der 150er aus hochglanzpoliertem Aluminium mit einem schwarzen Bremspedalgummi. Vespa Schriftzug und Sattel kommen in einem dunkeln blau daher. Das Rücklicht wird nicht mehr lackiert, sondern verchromt. Statt der Fußleisten auf dem Mitteltunnel wird nun die Matte mit seitlichen Zierleisten montiert. Der vordere Kotflügel ist etwas anders geformt als beim Vorgängermodell und hat nun an den Seiten Sicken. Das Beinschild ist mit einem Aluminium-Schlitzrohr umbördelt. Mit der ebenfalls 1962 vorgestellten VNB4T ändert sich nicht so wahnsinnig viel. Der bewährte Motor wird beibehalten und auch der Rahmen ändert sich nur in dem Bereich der Nummernschildbefestigung, hier ist der Rahmen nun eckig. Ausgeliefert wird der Roller in einem hellen Grau (Max Meyer 1.298.8707). Der Radstand ist 2 cm kürzer. Die hinteren Bremsbeläge sind nun nicht mehr überlappend an einem Bolzen befestigt, sondern verfügen über zwei Bolzen. Die Seitenhauben sind jetzt mit Zierleisten aufgewertet.

1963 VNB5T

1963 wird mit der VNB5T erstmals ein Motor mit 4-Gang Getriebe eingebaut. Die Gesamtübersetzung ist gleich geblieben, dafür das Getriebe enger abgestuft. Mit der VNB6T werden ab 1964 nur kleine Änderungen vorgenommen. So werden die Muttern der Stiftschrauben der Radbefestigung verstärkt (von 8 auf 10 mm). Zudem haben die Radmuttern keine Schweißstelle mehr. Das Rücklicht ist das der Super. In technischer Hinsicht wird die Kompression des 4-Gang-Motors von 7,2:1 auf 7.7:1 erhöht. Damit steigt die Leistung von 4,6 auf 5,12 PS.

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