Gestern neu bei uns eingetroffen die GP ONE Gehäuse für alle Vespa Smallframes.

Verbaut wurde das Gehäuse schon auf unserem Shopdemonstrator. Hier ein Prüfstandvideo dazu.

Das Gehäuse ist für alle Direktansauger Zylinder gedacht, wie zum Beispiel dem Polini 133ccm Evo oder dem Parmakit 130ccm.

Es wird bei uns 2 Ausführungen geben. Eine Variante mit 57mm Standard Bohrung für 51 und 54mm Kurbelwellen und eine Variante mit 60mm Bohrung und 54mm Hub Welle für den Falc 153ccm Zylinder.

Der Verkaufspreis bei uns im Shop wird 1799€ incl. MwSt. betragen.

Weitere Infos und Details folgen nächste Woche.

Hier sind die Gewinner der diesjährigen SCK Customshow:

Best Racer

1st: Jens B., Nr. 187, Yamaha Neos

2nd: Luca Z., Nr. 219, Yamaha Aerox

3rd: Michael S., Nr. 352, Yamaha Aerox

Best Sprinter

1st: Damien D., Nr. 229, Dio Af18

2nd: Patrick B., Nr. 195, Selfmade Sprinter

3rd: Sascha R., Nr. 293, Carbon Sprinter

Best Streetsleeper

1st: Tobias E., Nr. 314, Gilera Runner

2nd: Julian H., Nr. 296, Speedfight 100

3rd: Artjom K., Nr. 304, Yamaha Spy

Best Display

1st: Friedhelm V., Nr. 240, Yamaha Stunt

2nd: André H., Nr. 212, Gilera Runner

3rd: Daniel H., Nr. 196, Yamaha Aerox

Best Idea

1st: Krzysztof K., Nr. 313, Aprilla Gulliver

2nd: Timo S., Nr. 286, Aprilla SR50

3rd: Alexander R., Nr. 350, Selfmade

Best Light & Sound

1st: Sebastian S., Nr. 297, Speedfight/Aerox

2nd: Ralf B., Nr. 288, MBK Nitro

3rd: Dennis S., Nr. 299, MBK Booster

Best Oddity

1st: Thomas S., Nr. 228, Selfmade

2nd: Alexander R., Nr. 276, Yamaha Aerox

3rd: Jacob V., Nr. 209, Honda Wallaroo

Best Bodywork

1st: Michael H., Nr. 270, Aprilla SR50

2nd: Dennis M., Nr. 223, Peugeot Speedfight1

3rd: Daniel H., Nr. 256, Yamaha Stunt

Best Paint

1st: Klaus M., Nr. 206, Yamaha Aerox

2nd: Ivan K., Nr. 192, Aprilla SR50

3rd: Nicolas T., Nr. 282, Peugeot Ludix

Best Plating

1st: Sebastian R., Nr. 251, Yamaha Aerox

2nd: Pascal W. & Fabian P., Nr. 268, Peugeot Jetforce

3rd: Marcel H., Nr. 197, Malaguti F12

Best Overall

– Marc D., Nr. 189, Aprilla SR50R

Best Engineering

– Rene R., Nr. 215, Peugeot Speedfight2

Unsere Reise in die Scooter Welt führte uns diesmal nach Indien. Hier werden noch viele klassische Roller von LML produziert. In früheren Zeiten wurden auch Vespa und Lambretta Modelle auf den alten Piaggio Produktionsmaschinen von Bajaj und Priya gefertigt. In Indien werden Roller als Alltagsgefährt genutzt und durch die schlechten Straßen und Wege ganz anderen Ansprüchen ausgesetzt. Dennoch merkt man auch in Indien deutlich, dass die Blechroller langsam aber sicher aus den großen Städten verschwinden und neueren Zweiräder weichen müssen. Viele Roller werden einfach in die Ecke gestellt und nicht mehr weiter genutzt. Hier ein Beispielbild einer Bajaj die schon seit Jahren in einem Vorgarten liegt und nicht mehr bewegt wird:

Was die Stadtbilder dennoch prägt sind die Auto-Rikschas die den italienischen Ape sehr ähnlich sind.

Hier wurde jedoch eine großartige Modifikation vorgenommen, da in den großen Metropolen wie Delhi, Mumbai oder Kalkutta mittlerweile eine Vorschrift existiert, dass alle öffentlichen Verkehrsmittel auf Gasantrieb umgerüstet werden müssen. Dadurch wurde in den letzten Jahren der Smog deutlich reduziert und selbst die 2-Takter Motoren nur einen geringen Ausstoß haben.

Hier sieht man deutlich den Gasanschluss auf den Vergaser des Ape Motors. Eine wahrhaft tolle Sache.

Weitere Blogeinträge zum Thema Indien folgen in Kürze.

Einbau Vespatronic Zündung

Der Einbau der Vespatronic erfordert echte Interpretationsarbeit zum Thema Elektrik.

Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass der aktuell beigelegte Anschlussplan nicht korrekt ist.

Hier findest Du die Vespatronig und eine große Auswahl an Vespa Zündungen

Würde man dem Schaltplan Glauben schenken, so müsste man die Masse und Erregerspannung einfach kurzer Hand zusammen legen und dann wieder auf die Anschlüsse 1 und 2 der CDI verteilen.

Richtig ist natürlich von der Zündgrundplatte aus, rot/schwarz auf -1- (der breitere Steckplatz), wiederum verbunden mit grün des Kabelbaums und blau auf -2-(der schmale Steckplatz), verbunden mit schwarz des Kabelbaums zu verbinden.

Große Verwechslungsgefahr besteht im Kabelkästchen, hier müssen unterschiedliche Farben zusammengeführt werden. Alle Kabel auf denen bei gelösten Steckverbindungen und laufendem Motor Spannung liegt, haben wir mit Steckhülsen versehen. Der Masse Anschluss stellt keine potentielle Gefahr da und kann mit einem Stecker bestückt werden.

Damit man die beiden Kabelverbindungen Erregerspannung und Bordnetz, die ja jeweils mit einer Steckhülse ausgestattet sind nicht verwechselt, kann man sich “blaues Meer unter gelber Sonne” einprägen – naja – in der Praxis funktioniert das…

Die Zündgrundplatte stellen wir testweise auf die spätere der beiden Markierungen.

Sobald wir die ganze Herrlichkeit im Kabelkästchen untergebracht haben und das Polrad wieder montiert ist, starten wir den Motor um die Zündeinstellung zu kontrollieren.

Die Markierungen für den OT und v.OT 25° haben wir schon vorher per Umschlagmessung ermittelt und angezeichnet.

Kurz abgeblitzt.

Die Zündung steht auf 25° bei 2000U/min-1, ein guter Anfangswert um einen Lauf auf dem Prüfstand zu absolvieren.

Das gesteckte Ziel war ein 25PS Motor, aber schaut euch das Diagramm selbst an.

Ohne Luftfilter war die 148er Hauptdüse noch OK, mit Filter mussten wir eine 145er verbauen und die NAPE Nadel um einen Clip versetzen auf die 2. Position von oben.

19PS bei 6000U/min-1 und 25Nm sprechen eine deutliche Sprache. Selbst bei 8600U/min-1 liegen noch über 20Nm und 25PS am Hinterrad an. Bei diesem Leistungsband sollte es keine Gang Anschlußproblem geben. Leider geil…

Um einen Eindruck davon zu gewinnen wie schnell die ganze Fuhre im Endeffekt werden könnte, machen wir noch einen Lauf, PS gegen km/h.

Bei 140Km/h stehen noch 24PS zur Verfügung…

Was meint Ihr? Mission erfüllt?

Jetzt müssen wir nur noch die Restlichen Teile anbringen und dann geht es zum Praxistest auf die Straße…

“Last minute” Dennis hat seinen Polini Evolution bei uns auf den P4 gestellt.

Die Eckdaten des Motors:

Vergaser PWK38

Kurbelwelle BGM 54mm

Zündung Vespatronic

Der Falc Auspuff schiebt das nutzbare Band gehörig nach hinten. Der etwas höheren Spitzenleistung des Falc steht das niedrigere Drehzahlniveau und er der daraus resultiernde, höhere Drehmoment der Big Bertha gegenüber. Fraglich ob sich die 1,3PS Mehrleistung des Falc dann rechnen….

Der deutlich frühere Leistungs- und Drehmomenteinstieg zeigen den typischen Charakter der Big Bertha. Die höhere Leistung vor Resonanzbeginn lässt die Bertha bei weitem nicht so Aggressiv wirken wie den Falc der über 800U/min-1 später und gefühlt eher ganz aus dem Keller einsetzt.

Hier noch die Absolut Werte der beiden Anlagen:

Falc: 33,5PS@10245U/min-1 //23,2Nm@9954U/min-1

Bertha: 32,2PS@9305U/min-1 // 24,6Nm@9150U/min-1

Falc: 20PS@7600U/min-1

Bertha: 20PS@6800U/min-1

Heute war Jonas auf unserem Leistungsprüfstand zu Gast.

Mit einem Polini 133 in der Grauguß Ausführung hat der junge Mann mit unserem Test-Feuerzauber Auspuff immerhin schon sehr beachtliche 28,3 PS erreicht.

Neben dem Grauguß Polini, der von Jonas mehr als sauber bearbeitet wurde, verhelfen eine Polini Membran und ein 35er Keihin PWK Vergaser dem Motor zu seiner Leistung.

Nach einigen kleinen Veränderungen haben wir heute erneut überprüft ob er es geschafft hat die magische 30PS-Grenze zu knacken.

Die ersten Versuche mit einem Franz, Jonas eigener Auspuff, sahen im Vergleich zur letzten P4-Session sehr viel Versprechend aus.

Die Veränderung von der roten zur blauen kurve sind eher einfach. Maßgeblich wurde der Zylinder mit einem 0,5mm starken Spacer am Zylinderfuß angehoben.

Schön zu sehen anhand der beiden Kurven, dass die erhöhten Steuerwinkel und er daraus resultierende kleinere Vorauslass einen größeren Effekt auf die Wirkungsweise des Auspuffes hat, als die verringerte Verdichtung und die geringere Gemischbeschleunigung durch das größere Quetschmaß.

Manchmal ist eben weniger mehr.

Leider hat im Rahmen dieser Testreihe die Kurbelwelle aufgegeben, der Kurbelwellenstumpf auf der Polradseite ist abgeschert.

28PS waren wohl auf Dauer doch etwas viel für die einfache Rennwelle.

Die Alu-Späne im Boostport verheißen nicht viel Gutes…

In der Hoffnung, dass es das Motorgehäuse nicht allzu sehr erwischt hat, haben wir Jonas bereits mit einer neuen BGM Kurbelwelle 51mm Hub und 105er Pleuel ausgestattet – damit wird dann in naher Zukunft der neue Angriff auf die große 30 gefahren.

Von unserer Seite – Viel Erflog Jonas!!

Wenn Ihr auch Interesse habt heraus zu finden welcher Auspuff aus Eurem Motor ein Geschoß macht oder sich besser für die große Tour eignet, dann können wir Euch für den Prüfstand eine kleine Auswahl an Auspuffanlagen zum Testen anbieten.

Kontakt:

pruefstand@scooter-center.com

Vorige Woche war Harald zu Gast auf unserem Amerschläger P4 um die Vergaser Abstimmung von seinem 225er Monza zu überprüfen und gegenbenenfalls zu optimieren.

Hier kurz die Eckdaten des Motors:

Zylinder: Monza 70mm Bohrung

Kurbelwelle: BGM 60/110mm

Vergaser: Mikuni TMX 30

Auspuff: JL-KRP3

Steuerwinkel : 186°/126°

Quetschmaß: 1,7mm

Schön auf dem Diagramm zu erkennen die Veränderung von der roten zur blauen Kurve.

Durch Verwendung eines fetteren Schiebers und ändern der Nadelposition konnte mehr Vorresoleistung und mehr Overrev realisiert werden.

Sven Kauke hat uns sein aktuelles Projekt am Samstag vorgestellt.

Ein sehr gelungenes Konzept wie wir finden!

Auf dem Prüfstand haben dann noch die inneren Werte überprüft. Erklärend möchten wir noch hinzufügen, daß der Zylinder selbst keine Überarbeitung erfahren hat, also so auf den Motor gesteckt wurde wie er von Parmakit ausgeliefert wird.

Die gemessenen Steuerwinkel sind in diesem Fall 128° / 190°. Mit etwas mehr Auslasswinkel würde die Bertha mit Sicherheit noch eine ganz andere Kurve hinzaubern – vielleicht jukt es Sven dann doch noch mal in den Fingern den Zylinder zu bearbeiten.

Hier die Eckdaten:

Zylinder: Parmakit SP09

Kurbelwelle: BGM 51/105

Vergaser: Keihin PWK 33

Ansaugsysthem: Polini Membren auf 2 Klappen mit Strohspeed Verbindungsstück

Zündung: Vespatronic

Auspuff: Big Bertha

Rennteam Kollege Dennis hat am Freitag seinen Langstreckenmotor bei uns über den P4 gescheucht.

Hier die Eckdaten des Motors:

Zylinder: Parmakit 144ccm, 60mm Bohrung

Kurbelwelle: BGM 51/105

Vergaser: Keihin PWM 38

Auspuff: Big Bertha

Mit einer Anfangsbedüsung , Nebendüse 52, Hauptdüse 160, Nadel DEG kam beim beim “first firing” ein sehr brauchbares Ergebnis zustande. Mit der verbauten 2:46er Primär von DRT ist das sicher
sehr schöner Motor für Langstrecken wie den Nürburgring oder den Bilster Berg.

Leider waren die letzten Tage vor der Custom-Show in Ried etwas hecktisch, daher fehlte die Zeit den Blog zu pflegen.

Dennoch wollen wir Euch die letzten Schritte und Bilder nicht vorenthalten.

Der Motor wird provisorisch in den Rahmen eingehängt um zu testen ob alles passt und es nirgendwo zwickt.

Selbstverständlich passt nicht alles bei der ersten Anprobe. Warum auch?

Nein, im Ernst. Der Rahmen muß auf den Falc Ansaugstutzen angepasst werden weil dieser vom Verlauf her so geformt sein muß, daß der Vergaser in keiner Fahrsituation am Rahmen anschlägt.

Hier reicht es wenige mm zu entfernen damit der Falc-Stutzen passt.

Der 38er Airstriker erhält noch einen Umbau auf einen Seilzug Choke.

Auch die CDI der Zündung brauch noch ein Plätzchen. Das Halteblech ist für den Umbau an V50 und Primavera Motoren gedacht, deshalb muß eine 2te Bohrung gestzt und angesenkt werden.

Bei den Smallframes ist Platz für die CDI an dieser Stelle echte Mangelware, daher hat das in Piaggio-Gummis vibrationsgedämpfte Halteblech einen speziellen Lochstich, damit auch beim vollen einfedern nichts aneckt.

Hier noch das “Hochzeitsbild”

Jetzt folgt noch das anpassen des Lenkrohres.
Durch den Umbau muß das Lenkrohr oben noch gekürzt und der Freistich für die Klemmschraube des Lenkers versetzt werden.

Also muß zunächst der alte Freistich zugeschweißt und anschließend an richtiger Position ein neuer gefeilt werden.

Der Lenker kann montiert werden.
Bei unserem Motor wird eine PK-XL Schaltschwinge verwendet. In Verbindung mit einer V50 und ET3 üblichen Schaltwippe im Lenker ergibt sich dadurch jedoch ein zu langer Schaltweg.

Daher verwenden wir eine PK-XL Schaltrolle, damit die Schaltwege kurz und knackig bleiben.

Und auch hier lauert wieder der Teufel im Detail:

Die PK-Schaltrolle ist im Vergleich zu einer V50/ET3 Schaltwippe etwas weiter zum Griffende hin orientiert. Das hat zur Folge, daß die Schaltzüge jetzt zwischen Zuganschlag im Lenker und Schaltrolle schräg verlaufen würden, was den Verschleiß der Züge erhöht und zu einem schlechten Schaltverhalten führt.

Also heisst es das Schaltrohr um ein paar mm zu verlängern, damit Schaltrolle und Zuganschlag wieder in einer Flucht liegen.

Die Verbindungsstelle für die geplante Verlängerung des Schaltrohres ist bewusst möglichst weit nach innen gesetzt, da es sonst, wenn man nur einen wenige mm langen Stahlring hätte, beim schweißen Probleme geben könnte.

Mit dem verlängertem Schaltrohr liegen Rolle und Anschlag wieder in einer Flucht und die Schaltzüge verlaufen jetzt gerade.

Auf der Gasrohr-Seite müssen wir uns auch etwas einfallen lassen.

Ein üblicher Schnellgasgriff kommt für unseren Klassik-Racer aus optischen Gründen nicht in Frage.
Möglich wäre ebenfalls die Verwendung einer Schaltrolle. Der Umfang würde ausreichen um den 38er Keihin vollständig zu öffnen.

Eine Herde mit 29Pferden will aber mit sanfter Hand geführt werden und somit fällt der lineare Öffnungsweg einer exakt runden Rolle aus.

Eine progressive Gasrolle dagegen hat den Vorteil, daß der Vergaser bei gleichbleibendem Drehweg zunächst langsam und mit steigendem Schieberhub schneller geöffnet wird. Dieser Effekt nimmt deutlich das nervöse Verhalten aus dem Resonanzbereich.

Achtet im unteren Bild auf die Laufbahn für den Gaszug. Wer genau hin sieht erkennt den exzentrischen verlauf…

Da wir die Gaszugrolle selbst fertigen, werden die Abmessungen direkt entsprechend festgelegt, so das der Gaszug vom Zuganschlag zur Rolle gerade verläuft.

Im Lenker werden dann noch die orientierungen der Bohrungen für die Klammer und den Schraubnippel fixiert.

Als Anschlag für die Rolle dient einfach eine Schraube. Gegen selbsttätiges lösen kommt hier Füge-Kleber zum Einsatz.

Abschließend kommt noch der Tank, hier mit einem Fastflow Benzinhahn mit Reserveanzeige.

Leicht Gewöhnungsbedürftig ist allerdings das der Fastflow-Hahn die Reserve- und Zu-Stellung vertauscht hat.

Abschließend noch eben eine SCK-Ancillotti montiert und dann ist unser Geschoß fertig.

Geputzt wird erst auf der CS in Ried.

Aus über 120 Rollern wurden in 17 Kategorien die schönsten Roller Ausgezeichnet.

Ein schöner Erfolg für uns, der SCK-Racer Generation XI wird “BEST SMALLFRAME”

Das mußte ja auch funktionieren!

…denn wer dieses Jahr ebenfalls auf ein erfolgreiches, 20Jähriges bestehen zurück blickt…

Pünktlich heute morgen um 10:00 kommt unser Rahmen auf den Hof gerollt – endlich!

Alle sind gespannt wie das gute Stück aussieht, also erst einmal auspacken und bewundern!

Leider ist nicht allzuviel Zeit um sich jedes Detail in Ruhe anzusehen, denn die CS in Ried naht mit großen Schritten und die Zeit drängt.

Also werden direkt die Trittleisten befestigt – dazu verwenden wir Schlagniete, wie es sich gehört.

Mit einem Schlagdron werden die Niete angesetzt. Durch das Waffelmuster entsteht der typische Piaggio Charakter.

Die Leisten und Endstücke haben wir schwarz Pulver beschichten lassen, da in der kürze der Zeit niemand zu finden war der “mal eben” selbige mit einer schönen Goldauflage versehen konnte.

Meiner Meinung nach eine sehr gelungene Notlösung .

Nach dem einziehen der Lagerschalen folgen anschließend noch der Kabelbaum und die Bouwdenzüge.

Zu guter letzt holen wir noch den Motor vom P4 und bauen die hintere Scheibenbremsanlage ein, die für den Prüftstand aus Zeitgründen der Bremszug betätigten Trommel weichen musste.

Unser Racer wird noch vorsichtig eingekuschelt – Licht aus – Gute Nacht und bis morgen.

Der Motor für unseren Racer geht heute auf den Prüfstand.

Für Einstellungen und eine Leistungsmessung montieren wir den Motor auf einen Montageständer.

Wie oben zu sehen, kontrollieren wir zunächst die Zündeinstellung. Mit einer Stroboskoplampe kann man erkennen ob die Markierungen richtig zueinander stehen.

Das Bild oben ist bei 2500U/min-1 entstanden, diese Drehzahl sollte man bei der Kontrolle der Zündmarkierungen mindestens einhalten, da die Zündkurve der Vespatronic ober- und unterhalb dieser Drehzahl bereits in den Verstellbereich hineinläuft.

Hier auf dem Montageständer.

Als “Wurfbedüsung” bestücken wir den 38er Keihin Airstriker mit folgenden Teilen:

Nebendüse 52

Nadel DDJ, 3.Clip von oben

Hauptdüse 165

Damit ergibt sich nach der Kontrolle ob alles so kuppelt und schaltet wie es soll und dem Warmfahren erst einmal dieses Diagramm.

Für den ersten Versuch mit Würfbedüsung schon recht gut.

29.1PS / 24.4Nm und ein Band mit mehr als 20PS über fast 3000U/min-1 sind schon mal ein schöner Einstieg. Weitere Tests werden wir nachlegen und vielleicht finden wir noch das ein oder andere Pferd.

Mit der Gewissheit das unser Motor funktioniert, warten wir gespannt auf die morgige Ankunft von Rahmen und Anbauteilen aus Österreich.

Trotz Rosenmontag ist unser Ladenlokal in Bergheim-Glessen von 10:00 bis 18:30 Uhr geöffnet.

Bei Pfeil Design in Österreich wird unter Hochdruck an unserem Racer gearbeitet damit der Rahmen und alle Anbauteile pünktlich am Dienstag bei uns sind.
Dann heißt es 2 Tage lang Vollgas geben damit das Geschoß rechtzeitig für die Customshow in Ried fertig wird und Ihr es vor Ort anschauen könnt.
Derweil treffen wir die letzten Vorbereitungen damit der Motor vielleicht am Montag auf den Prüfstand geht :-)
Also fangen wir mit den letzten Kleinigkeiten an…
Die Ölablassschrauben von Grand Sport sind mit einem Magneten ausgestattet, welcher entstehenden metallischen Abrieb festhält was den Verschleiß verringert.
Leider sind am Motorgehäuse keine Bohrungen für die auf Rennstrecken vorgeschriebene Drahtsicherung der Öl-Schrauben vorgesehen. Um eine optisch gefällige Lösung erhalten, fertigt Dennis “mal eben schnell” ein kleines Halteblech.

Noch schnell den Draht dran’ gezwirbelt…

Wenn Schrauben mit Draht gesichert werden, sollte man immer darauf achten dass der Draht so um die Schraube geführt wird, daß die Schraube wenn sie sich lösen wollte, immer am Draht “ziehen” muß und nicht die Zugrichtung vom Sicherungsdraht das Lösen der Schraube begünstigt.

Weitere wichtige Kleinigkeiten werden ergänzt…

Kickstarter und das Halteblech für den Kupplungszug.

Auch hier muß etwas nachgearbeitet werden…

Unser Motor muß auch beatmet werden, leider waren die richtig großen Vergaser vergriffen, daher begnügen wir uns mit einem Keihin, 38er Airstriker.

Der Falc Ansaugstutzen den wir verwenden bringt seinen Stuffer schon mit. Die Polini Dichtung für die Membran muß deshalb angepasst werden.

Zum Glück liefert Polini direkt eine passende Falc-Schablone mit :-)

Links unten im Bild schön zu sehen, der Fuß vom Kamerastativ.
Das passiert wenn das “Fotostudio” eigentlich der Schweißtisch ist…

…weiter im Text.

Dichtung passt, Ansauger montieren.

Jetzt wo der Ansauger montiert ist, widmen wir uns der Zylinderhaube.

Direktgesaugte, Luftgekühlte Smallframe Zylinder haben den Nachteil, daß der heiße Luftstrom durch die Form der originalen Zylinderhaube direkt auf den Ansaugstutzen geleitet wird.

Das bringt 2 maßgebliche Effekte mit sich:

1. Der Ansauger wird unverhältnismäßig warm, was wiederum die Leistung mindert.

2. Die heiße Luft wird durch den Ansaugstutzen gestaut, dadurch können thermische Probleme entstehen.

Wir müssen also die Zylinderhaube entsprechend bearbeiten um sicher zu stellen das der Ansaugstutzen so kühl wie möglich bleibt und trotzdem die Kühlluft sicher abgeführt wird.

Die Haube wird zunächst grob zurecht gestutzt und anschließend mit einer Heißluftpistole wieder in Form gebracht. Dabei muß die Haube immer wieder an den Zylinder angepasst werden.

Sobald die Form passt, werde die Löcher für die Kühlluft gesetzt.

Beim Fräsen sollte man unbedingt darauf achten daß der Fräser nicht zu heiß wird. Da der Kunststoff nicht in dem Maß die entstehende Wärme wie Metall aufnehmen kann.

So sollte es funktionieren.

Letzte Kleinigkeit für heute ist das Kabelkästechen.

Die neuen bgm Dämpfer werden probeweise montiert.

Bei den V50 und Primavera / ET3 Modellen steht der hintere Stoßdämpfer sehr flach und es besteht die Gefahr, daß die untere Federbasis Kontakt zum Motorgehäuse bekommt.

Daher haben wir speziell für diesen Fall eine gewinkelte Stoßdämpfergabel angefertigt.

Damit ist gewährleistet, daß der Stoßdämpfer berührungsfrei arbeiten kann.

Gerade rechtzeitig kommt noch der Auspuff “Big Bertha” von Ludwig und Scherer.

Weil die Rennauspuffanlagen in der Regel geölt geliefert werden, muß unsere Bertha noch mit Bremseinreiniger entfettet werden bevor Sie ihr kleines schwarzes aus hitzefestem Auspufflack überstreift.

So langsam können wir dann auch anfangen den Motor zu komplettieren.

Ein echter Vorteil ist die abnehmbare Traverse, recht einfach zu Handhaben beim einpressen der Traversengummis.

Die speziellen, 70shore harten Traversengummis hat Robert aus unserem Rennteam angefertig.

Die hintere Radnabe und Bremszangenaufnahme sind auch vom Verzinken wieder da. Jetzt können wir probieren ob alles am Motor zusammen passt.

Hier noch mit der Testfelge…

Für morgen steht das Komplettieren des Motors auf dem Programm…

Bevor es heute wie versprochen mit der Zündung weiter geht, gibt es erstmal gute Nachrichten aus Österreich und beim Thema Stoßdämpfer.

Endlich sind die Dämpfer für unser Projekt angekommen, natürlich gegenüber der späteren Serie optisch passend für unseren Racer verändert.

Beim “Pfeili” schreitet die Arbeit voran…

Viel besser ist aber noch, das der fertige Rahmen bis Dienstag kommender Woche bei uns sein soll.

Damit würden dann immerhin satte 2 Tage (wir wollen am Freitag um 6:00 los!) für den Zusammenbau bleiben.

Jetzt geht mit der Zündung weiter.

Die Grundplatte wird in der Vespatronic Grundeinstellung auf das Motorgehäuse geschraubt.

Anschließend setzten wir das Polrad auf.

Vespatronic eigen ist es, das man die normale Vespa Polradmutter in der Regel nur mit einer im Durchmesser abgedrehten Nuß montieren kann.

Oder man greift auf eine Mutter aus dem Piaggio Automatik Bereich zurück.
Bei der Vario-Mutter für die großen Piaggio Motoren ist die Schlüsselweite auf SW18 reduziert.
Ausserdem kommt die Mutter direkt mit angepresster Sicherung.

Eine Nuß SW18 passt unverändert in das Vespatronic Polrad.

Das Polrad wird mit 65Nm angezogen.

Um später die Zündeinstellung zu kontrollieren und nachvollziehbare Änderungen vorzunehmen, müssen wir noch Zündmarkierungen anbringen.

Wir bedienen uns dazu der der Umschlagsmessung.
Mit einem Kolbenstopper der als definierter Anschlag dienen soll, bringen wir die erste Markeirung an.

Markierung 1

dann über den UT wieder bis zum Anschlag. Hier überträgt man die Markierung vom Polrad wieder auf das Motorgehäuse.

Zwischen diesen beiden Markierungen befindet sich der OT, am einfachsten mit einem Zirkel zu markieren.

Jetzt wo wir den OT kennen, kann man gegen den Uhrzeigersinn die gewünschten Zündmarkierungen anbringen.

Dazu muß man den Umfang am Motorgehäuse abnehmen und durch 360° Teilen.
Das Ergebnis entspricht dann dem Wert in mm für 1°. In unserem Fall kommen wir auf 1,36mm / 1°.

Die Vespatronic verstellt den Zündzeitpunkt mit steigender Drehzahl um 8° in Richtung spät, also weniger Grad v.OT.

Wenn wir also bei unserer Leistungsdrehzahl einen Zündwert von 17° v.OT haben möchten, muß die Zündung in der Grundeinstellung auf 25° stehen. Um das kontrollieren zu können, setzten wir also eine Markierung bei 25° v.OT. Bei unserem ermittelten Wert kommen wir so auf ein Bogenmaß von 34mm das wir vom OT aus gegen den Uhrzeigersinn abtragen.

Am besten eignet sich ein Stahl- oder ein Stück Bandmaß.

Markierung setzten und Kennzeichnen.

Sobald der Motor läuft, kann die Einstellung mit einer Stroboskoplampe kontrolliert werden.

Noch kurz zur CDI, die Vespatronic CDI ist berüchtigt dafür sich hin und wieder ihrer Steckverbindungen zu entledigen.
Damit es garnicht erst soweit kommt lassen wir die Stecker an dieser Stelle einfach direkt weg und löten die Kabel an.
Polini z.B. bietet eine ähliche Zündanlage an, bei deren CDI die Kabel bereits angelötet sind.

Die verlöteten Kabel werden noch mit Schrumpfschlauch gegen den Vibrationstod geschützt, bevor sie gemeinsam in einem Bugierrohr verschwinden.

Soweit für heute….

Geschickter weise haben wir ja vor dem Einbau der Neben- und Kurbelwelle die Konen eingeschliffen.

Somit können wir heute einfach die Kupplung und die Zündung einbauen.
Fangen wir mit der Kupplung an.

Die Federn haben wir direkt mit dem Primärrad eingebaut, somit ist jetzt der große, äußere Kupplungskorb an der Reihe.
Die Schrauben werden mit Schraubensicherung und 6-7Nm über kreuz befestigt.

Wichtig ist, daß beim anziehen der Schrauben die Primärfedern richtig in die Taschen des Korbes springen und nicht eingeklemmt werden.

Als nächstes wird der kleine, auch Kupplungsspinne genannte, Innenkorb montiert.

DRT liefert seit anfang des Jahres die Nebenwellen mit einem stärkeren Gewinde aus (M11x1).
Natürlich in punkto Haltbarkeit des Gewindes eine echte Verbesserung. Durch den größeren Durchmesser kann man die Nebenwellen- oder auch Kupplungsmutter mit dem nötigen Drehmoment anziehen und durch die flachere Gewindesteigung ist die Selbsthemmung der Mutter gegen selbsttätiges lösen erhöht.
Doch sollte man bei der Montage einmal genau hinsehen….

Richtig! Zwei Kanten der Mutter decken im ungünstigen Fall die Gewinde für die Montagehilfe der Kupplung ab. Eigentlich nicht weiter schlimm, mit Blick auf den Anzugsdrehmoment lässt sich die Mutter immer noch ein Stück weiter drehen. Nur blöd wenn man, bevor soetwas auffällt, schon alle Federn, Grundplatte und Scheiben einsortiert hat und den ganzen Zirkus dann doch wieder herausholen muß…

Die Kupplungsmutter setzen wir also noch einmal mit 75Nm nach, damit die Gewinde frei zugänglich sind.
Nachdem der innere Korb befestigt ist, muß noch das Primärrad auf der Kurbelwelle befestigt werden.
Bei Motoren die im Renneinsatz stehen und über etwas mehr an Leistung verfügen, sollte das Primärrad mit ca. 60Nm befestigt werden.

Es empfiehlt sich weniger das Primärrad durch blockieren des großen Kupplungskorbes fest zu setzten, da das einwirkende Drehmoment durch die Primärübersetzung entsprechend vervielfacht wird. Das heißt also wenn die Mutter für das kleine Primärrad mit 60Nm angezogen wird, erhält man bei einer Untersetzung von z.B. 3.00 am Kupplungskorb ein Drehmoment von 180Nm(!).

Jeder kann sich sicher vorstellen das es kein Spaß ist wenn ein per Hand mit einem Schraubendreher blockierter Kupplungskorb abrutscht. Ein Halter an den Gewinden für den Kupplungsdeckel ist auch keine gute Idee, das hohe Drehmoment würde mit ziemlicher Sicherheit die schmächtigen M6 Gewinde im Aluminium des Gehäuses beschädigen.

Was macht man dann?

Ein Stück weiches Metall, Kupfer oder eben schlicht ein 1-Cent Stück als Blockade zwischen die Zahnräder des Primärantriebes gelegt, ermöglicht zuverlässig das festziehen.
Harte Metalle, Schraubendreher, Muttern, etc. könnten die Zahnflanken empfindlich beschädigen.

Das 1-Cent Stück muß natürlich wieder entfernt werden. Uns sind Szenen von Fahrern in Erinnerung geblieben, die noch auf der Rennstrecke den Motor wieder öffnen mussten weil der kleine Helfer im Getriebe vergessen wurde… :-)

Alles fest?

Dann können die Federn einsortiert ….

….und die Grundplatte aufgesetzt werden.

Mit der Montagehilfe werden die Federn soweit vorgespannt, daß die Reib- und Treibscheiben eingesetzt werden können.

Es reicht im übrigen vollkommen aus während der Montage etwas Öl auf die Beläge zu geben.

Dann kann die Abdeckscheibe montiert werden.

Wenn die Abdeckscheibe fest sitzt, wird die Montagehilfe entfernt.

Jetzt muß nur noch das Ausrücklager in seinen Sitz und…

… in die Grundplatte eingesetzt werden,

Anschließend füllen wir direkt durch das “große Loch” Öl ein. Bei hochdrehenden Motoren üblicherweise 400 – 500ml. Bei original belassenen Motoren reicht die übliche Füllmenge von 250ml vollkommen aus.

dann kommt auch schon der Deckel drauf.

Bei der massiven Ausführung von Gehäuse und Kupplungsdeckel, benötigt man keine Feststoffdichtung mehr. Nachdem wir die Freigängigkeit überprüft haben, setzten wir den Deckel mit Dichtmasse auf.

Deckel zu…

Schnell noch etwas zur Zündung…

Dem Kabelast der Vespatronic wird noch eine Kabeldurchführung spendiert, damit die Kabel sich nicht an einer Kante aufscheuern können.

Mehr zum Thema Zündung gibt es dann morgen…

Also – schaut wieder rein.

Noch 12 Tage bis zur Customshow in Ried….

Zylinder Auslass- und Überstromwinkel haben wir jetzt festgelegt und den Zylinder entsprechend bearbeitet.

Nächster Schritt ist das Quetschmaß, der Abstand von Kolben zum Zylinderkopf, zu überprüfen.
Polini gibt für den Evolution Direkt eine Empfehlung von 1,00mm an.
Um eine Idee davon zu bekommen ob und wenn ja wieviel der Zylinder abgefräst werden muß, messen wir zunächst den Kolbenrückstand.

Hierbei kommen wir auf 1,2mm. Plus die stärke der Zylinderkopfdichtung von 0,5mm, kommen wir auf ein Quetschmaß von 1,7mm. Also muß unser Polini Zylinder um 0,7mm kürzer werden.

Um den Zylinder bearbeiten zu können, wird er für eine Aufspannvorrichtung vorbereitet.

Hier mit der Spannvorrichtung zum bearbeiten.

So vorbereitet geht es dann auf die Fräse – kurz einmessen

und dann fliegen die Späne….

Fertig!

Jetzt kommt der Moment bei dem sich herausstellt ob wir alles richtig gemessen und der Zerspaner gute Arbeit gemacht hat.

Klassisch mit Lötzinn ermitteln wir das neue Quetschmaß. Wichtig hierbei ist, wie auch beim messen, das man alle Maße parallel zum Kolbenbolzen abnimmt. Da der Kolben sonst durch sein Spiel im Zylinder kippen kann und somit das Maß verfälscht.

Und?!

Ah, alles gut gegangen – Punktlandung!

Bevor wir jetzt anfangen den Motor zusammen zu bauen, gibt es aber noch andere Kleinigkeiten zu tun.

Zum Beispiel muß der Primärantrieb noch vorbereitet werden.
Die GP-One Kupplung wird mit einem eigenen sog. Rep-Kit montiert, also die Abdeckscheiben unter denen die Primärfedern ihre Arbeit als Ruckdämpfer verrichten.

Zuerst müssen wir also die Primär von den einfachen Abdeckscheiben befreien. Diese Aufgabe ist mit einem Winkelschleifer schnell erledigt.

Da in unserem Fall die Kupplung im Motor zusammengebaut werden muß, montieren wir auf das große Primärrad die hintere Abdeckscheibe der Kupplung und setzten die Federn ein.

Damit die Leistung die unser Geschoß hoffentlich ausreichend entwickelt auch gut auf das Getriebe übertragen werden kann, schleifen wir den Konus der Nebenwelle und des Kupplungskorbes mit Ventilschleifpaste aufeinander ein. Das soll verhindern, daß durch minimale Winkelfehler der Kupplungskorb anfängt auf dem recht kleinen Konus der Nebenwelle zu arbeiten.

Das Einschleifen wird solange wiederholt, bis sich auf der Nebenwelle und dem Korb ein gleichmässiges Tragbild ergibt.
Auch den Lüfterradkonus der Vespatronic schleifen wir so ein. Gerade an der Schwungemasse der Zündanlage ist es wichtig das die Konen richtig gut zu einander passen. Durch die, im Vergleich zur Kupplung, hohen Drehzahlen, kann es bei Leistungsorientierten Motoren sonst schnell Virbationen und somit zu Schäden kommen.

Da jetzt alle, den Motor betreffenden Vorarbeiten getan sind, geht es nun daran die Kugellager einzusetzten und das Gehäuse zusammen zu bauen.

Bei einem normalen Motorgehäuse aus Aluminiumguß reicht in der Regel ein Heißluftfön oder eine kleine Lötlampe um das Gehäuse auf ca. 80° zu erwärmen und die gekühlten Lager in ihre Sitze fallen zu lassen.

Das CNC-Gehäuse ist allerdings derart massiv, das es mit einer Lötlampe schon recht Zeitintensiv werden würde das Gehäuse auf die entsprechende Temperatur zu bringen.

Daher stecken wir das Gehäuse kurzerhand in den Backofen.
Leider führt das mitunter zu Irritationen bei den Vorbereitungen zur Mittagspause.
Aber heute gilt: Motor vor Kartoffelauflauf!

Normalerweise würde man die Kugellager mit Kältespray schnell abkühlen, damit sie so geschrumpft in ihren Sitz fallen. Doch bei den derzeitigen Aussentemperaturen von um die -7°, reicht es die Kugellager einfach kurz vor die zu Tür legen.

Beim Einbau des Primärlagers 16005, fällt auf das der Sitz etwas Spiel hat, wie bei den Piaggio Gehäusen eben auch. Um zu vermeiden daß das Lager sich in seinem Sitz durch das übertragene Moment zu Getriebe und das betätigen der Kupplung anfängt sich in seinem Sitz hin und her zu bewegen, gleichen wir das Spiel mit Passscheiben aus.

Bei diesem Lager ist es wichtig das von der Nebenwellenseite her keine Passscheibe sitzt, da hier das Ölsammelblech montiert wird, welches wiederum das Lager mit der Lebensnotwendigen Schmierung versorgt.

Solange die Kugellager noch durch das Gehäuse warm sind, kann man sehr gut die Kurbelwelle, Hauptwelle und, wie oben schon montiert zu sehen, den Primärantrieb einsetzen.

Schaltschwinge, Kichstartersegment und Wellendichtringe folgen.

Die papierdichtung kleben wir vor dem zusammenbau einfach mit Fett auf eine Gehäusehälfte.

Der Wellendichtringsitz der Kurbelwelle erhält ebenfalls etwas Fett, damit sich beim zusammenbau die Dichtlippe des Wellendichtringes nicht umstülpt und die Feder heraus springt.

Beim zusammensetzen der Gehäusehälften ist es Teilweise nötig das Getriebe zu bewegen, damit die Gangräder der Haupt- und Nebenwelle zueinander finden. Da unsere Scheibenbremsnabe gerade auf dem Weg zum verzinken ist, nehmen wir einfach das Muster für die Hauptwellenverzahnung.

Sobald die Gehäusehälften zusammen gefunden haben und die Gehäusebolzen angezogen sind, können Kolben und Zylinder montiert werden.

Bevor der Kolben jetzt erstmal für längere Zeit in seinem Zylinder verschwindet, bekommt er und das untere Pleuellager der Kurbelwelle noch einen Tropfen Motul mit auf den Weg.

Der Zylinder wird ohne Fußdichtung nur mit Dichtmasse montiert.

nach dem der Zylinder verbaut ist, wird der Zylinderkopf abschließend schrittweise und über kreuz mit dem Drehmomentschlüssel angezogen.

Soweit sind wir heute….

Gestern haben wir festgestellt, daß der Auslass um 1,6mm Angehoben werden muß um auf unsern Wunsch-Auslasswinkel von 195° zu kommen.

Hier beide Seiten fertig und auf den Auslassdurchmesser der Big Bertha angepasst.

so sieht der fertige Auslass im Zylinder aus.

Bevor wir jetzt alle Lager einsetzen und das Gehäuse zusammen bauen, muß noch überprüft werden ob der breite 11″ Reifen auf das Motorgehäuse passt.

…so direkt wohl nicht…

Die 4mm starke Platte zwischen Traverse und Motorgehäuse ist leider ein Muß, sonst würde unsere Scheibenbremsaufnahme mit der dazugehörigen 11″ Nabe nicht auf das Gehäuse passen.
Dadurch müssen wir dem Reifen etwas Platz machen – oben zu sehen schon einmal groß angezeichent.

Unten;

jetzt sollte es passen. Später auf dem Prüfstand muß sich dann noch zeigen wie weit der Reifen sich bei steigender Geschwindigkeit ausdehnt und ob der Abstand zwischen Reifen und Traverse ausreicht.